Zuletzt aktualisiert am 06.01.2025 um 7:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Angesichts des vorherrschenden Lehrermangels und als vorausschauende Alternative für die Zukunft will die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) die Möglichkeit schaffen, dass angehende Lehrkräfte ihr Referendariat demnächst auch in Teilzeit ablegen können.
Umsetzung noch in diesem Jahr
Nach Angaben des Bildungsministeriums sollen für Referendare bereits ab November dieses Jahres Arbeitszeitreduzierungen um 25 Prozent möglich sein, womit sich dann die Ausbildungszeit von 18 auf 24 Monate verlängern würde. Zielsetzung des Konzeptes ist eine zeitgemäße Alternative für junge Studenten des Lehrerberufs. Für den Startbeginn der neuen Ausbildungsmöglichkeit hätten sich bereits etwa 100 Bewerber vormerken lassen, so ein Sprecher des Ministeriums.
Der Ablauf sieht eine Verringerung der zeitlichen Verweildauer an den Schulen vor, während der wöchentliche Tag am Zentrum für die schulpraktische Lehramtsausbildung bestehen bleibt. Bildungsministerin Gebauer betonte, dass sich das Land Nordrhein-Westfalen im puncto Lehrergewinnung damit auf einem guten Wege befinde. Insgesamt konnte man für alle Lehrämter im Land etwa 5000 Bewerbungen registrieren.
Gewerkschaft sieht Kampagne bestätigt
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht mit den Ankündigungen des Bildungsministeriums ihre Forderungen und eine damit verbundene Kampagne bestätigt. Nach Ausarbeitungen im Rahmen des „Aktionsplanes Lehrerbildung“ hatte die Gewerkschaft bereits seit längerer Zeit für Modelle plädiert, welche den Vorbereitungsdienst für Lehrkräfte auch in Teilzeit ermöglichen sollten. Nach Auffassung der Gewerkschaft habe die Politik persönlichen und familiären Umständen Rechnung zu tragen, beispielsweise Alleinerziehenden oder Studierenden, welche auch Pflegetätigkeiten übernehmen.
Einige Bundesländer teilten die Ansicht der Gewerkschaft, wobei die Umsetzungen je nach Bundesland verschiedene Auswirkungen zeigten. Einheitliche Regelungen konnten nicht erreicht werden und die Mehrheit der Länder ließ den Vorbereitungsdienst in Teilzeit erst gar nicht zu. Erst im Rahmen der jüngeren Dienstrechtsreformen lassen sich die Bildungsministerien auf neue Modelle des Lehrreferendariats ein.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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