Zuletzt aktualisiert am 03.09.2024 um 20:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Nach dem sogenannten „Shutdown“ im Zuge der Corona-Krise, wurden im Rahmen der Beschlüsse von Bundesregierung und den Ministerpräsidenten der Länder erste Lockerungen beschlossen. Auch die stufenweise Öffnung der bundesdeutschen Schulen steht ab Anfang Mai auf der Agenda. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) appellierte gegenüber der Presse an die Verantwortlichen dafür Sorge zu tragen, einige Regelungen und Vorkehrungen zu treffen.
Mit dem Presseinterview reagierte die Bundesbildungsministerin auf die unterschiedlichen Regeln und Planungsansätze in den Ländern. Bedingt durch das föderale System und die unterschiedlichen Voraussetzungen zur Bewältigung der Sicherheitsmaßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie sind die Herangehensweisen zur Öffnung der Schulen zum Teil sehr unterschiedlich. So wollen beispielsweise Bayern und Rheinland-Pfalz an die Schüler Schutzmasken ausgeben, während bislang an anderen Schulen weder Masken noch Desinfektionsmittel vorhanden sind. Einige Bundesländer halten das Tragen von Schutzmasken für unnötig und in Hessen begründeten die politisch Verantwortlichen eine Maskenpflicht damit, dass ein Großteil der Schüler mit dem Bus zu den Schulen gelange. Ein klarer Verweis auf die seit dem 27. April fast bundesweit geltende Vorgabe, im Bereich des öffentlichen Personen- und Nahverkehrs, Schutzmasken zu tragen.
Uneinheitliche Regeln und chaotische Zustände
An vielen Schulen herrscht schlichtweg Chaos. Im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für einen Neustart unter den Sicherheitsvorgaben in Zeiten von Corona fehlen oft die Grundvoraussetzungen. So ist es an einigen Schulen teilweise nahezu unmöglich, erforderliche Sicherheitsabstände zu gewährleisten. Mangelnde Maßnahmen in Sachen Hygiene oder eine unzureichende Personaldichte bei den Aufsichtskräften sind weitere Problembereiche. Die Bundesgesundheitsministerin sieht die Verantwortlichen in der Pflicht, sicherzustellen, dass mögliche Infektionsraten nicht wieder ansteigen. Karliczek plädiert für eine schrittweise Öffnung der Schulen und möchte das laufende Schuljahr nicht zu einem verlorenen Jahr werden lassen. Aus Sicht der Ministerin spricht vieles für eine Maskenpflicht der Schulen, gerade in den Bereichen, wo der nötige Abstand nicht gewahrt werden kann.
Hierzu müsse man differenziert vorgehen, so Karliczek. Im Schulbus und auf dem Weg in das Schulgebäude, auf den Fluren oder in den Pausen, sei das Tragen einer Schutzmaske sinnvoll. In Anbetracht der Gesamtsituation müsse man vorsichtig sein und nicht übermütig werden. Augenscheinlich aufgeschlossen zeigte sich Karliczek auch gegenüber einem Vorschlag der schleswig-holsteinischen Bildungsministerin Prien (CDU), die anregte, bis zu den Sommerferien einen Samstagsunterricht einzuführen, um dafür Sorge zu tragen, dass betroffene Schülergruppen überhaupt während des laufenden Schuljahres noch einmal ihre Klassenzimmer zu sehen bekommen. Aufgrund der nicht einfach zu bewältigen Sachlage gehe es nach Auffassung der Bundesbildungsministerin zunächst einmal darum, festzustellen, wie groß die bisherigen Bildungsrückstände seien. Verschiedene Möglichkeiten der Überbrückung oder Unterrichtsgestaltung sollten geprüft werden. Ferner stellte die Ministerin in diesem Zusammenhang das „Sofortausstattungsprogramm“ des Bundes vor, welches 500 Millionen Euro zur Verfügung stellt, um verstärkt „Online-Lernmittel“ zu generieren. Das Programm beinhaltet Zuschüsse für bedürftige Schüler zum Erwerb eines Laptops oder Tablets und für das digitale Lernen Zuhause.
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