Zuletzt aktualisiert am 12.10.2024 um 8:53 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Das waren noch Zeiten, damals, als die Mädchen in der Schule knielange Kleidchen trugen und den unartigen Jungs in aller Heinz-Rühmann-Manie auf die Finger gehauen wurde. Heutzutage sieht man bereits in der 5. Klasse Mädchen mit Hotpants durch die Gegend laufen und Jungs, die den Lehrern bereits mit 13 Jahren Widerworte geben. Waren die Lehrmethoden damals also tatsächlich erfolgreicher als heute?
„Ein Klaps hat noch niemandem geschadet“
So sah man das in der Schule zumindest früher. Dort wurden Lehrer noch als Respektpersonen angesehen, denen ohne Widerwort gehorcht wurde. Ansonsten gab es eben ein paar mit dem Rohrstock auf die Finger. Natürlich war diese Lernatmosphäre damals keine kindgerechte, aber die Kinder lernten, anders als heute, was Respekt bedeutet. Heute wird statt auf Autorität lieber auf Waldorfpädagogik und Einfühlungsvermögen gepocht. Doch funktioniert das tatsächlich genauso gut wie damals? Was ist anders? Gibt es überhaupt DIE Lehrmethodik?
Wie lehren Lehrer heute?
Nun ja, anders als noch vor 20 Jahren ist die Pädagogik nun auf individuelle und gleichberechtigte Förderung von Jungen, Mädchen und Behinderten ausgelegt. Ziel ist es allen die gleiche Startposition ins Leben zu ermöglichen. Chancengleichheit wird großgeschrieben. Von diesem System profitieren vor allem die Schwächeren, denn auch sie haben so die Chance wie jedes andere Kind zu lernen. Die Mehrzahl der Lehrer unterrichtet heutzutage nicht mehr nur mit der Tafel, sondern gestaltet den Unterricht interaktiv mit Tablet, Beamer und Power-Point-Präsentationen. Der klassische „Lehrvortrag“ bei dem der Lehrer vor den Schülern rein mündlich referiert, stirbt langsam aber sicher aus. Dabei sind die neumodischen Lehrmethoden nicht zwangsläufig besser, denn grelle Farben und animierte Folien lassen den eigentlichen Inhalt des Unterrichtes in den Hintergrund wandern. Beim klassischen Lehrvortrag hingegen muss mitgeschrieben werden, konzentriert zugehört werden und der Fokus liegt ganz klar auf dem Lehrthema.
Alte Schule ja oder nein?
Wie allzu oft ist der Mittelweg zwischen alt hergebrachten Methoden und neuer Technik der beste, denn der Lehrer sollte nach wie vor eine Respektsperson bleiben, aber nicht rückständig unterrichten. Es ist wichtig den Kindern mit Nachdruck zu vermitteln, dass sie nicht für ihre Eltern oder den Lehrer lernen, sondern für sich und ihre beruflichen Chancen. Natürlich kommt man als Lehrer heutzutage kaum um den Einsatz neuer Medien herum, aber der Einsatz sollte bedacht sein, denn Kinder lassen sich nur allzu schnell vom Wesentlichen ablenken. Es ist klar, dass keine Hiebe mehr an Schulen verteilt werden dürfen, auch wenn das bei dem einen oder anderen unerzogenen Kind nicht immer ganz leicht fällt. Heutzutage müssen sich die Pädagogen bei Problemen eben an die Eltern wenden, statt das mit den Kindern direkt in der Schule zu klären. Unterrichten ist zu einem filigranen Fingerpuppenspiel geworden, bei dem man sowohl mit Eltern, als auch mit den Kindern wesentlich behutsamer umgehen muss als früher. Deshalb Hut ab vor allen Pädagogen, die sich dieser Herausforderung stellen.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- welt.de – Lehrmethode wichtiger als Lehrer
- didaktikreport.de – Neue Unterrichtsmethoden auf dem Prüfstand
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