Immer wieder liest man hitzige Diskussionen über die „Verakademisierung“ verschiedenster Berufe. Hierbei handelt es sich um einen Ausdruck der beschreiben soll, dass viele Berufe derzeit ein Studium erfordern, bei denen eine praktische Ausbildung vielleicht sinnvoller wäre. Nun sind vor allem die Lehrpersonen der Kindergärten und Unterstufen in die Kritik geraten. Viele Gegner der Verakademisierung halten einen Hochschulabschluss für den Unterricht von Kindergartenkindern und Unterstüflern für überflüssig und nicht förderlich.
„Für die Kleinen reicht’s“
Der Gedanke, der viele Gegner der Akademisierung dazu verleitet zu glauben man bräuchte zum Unterrichten von Kindergartenkindern und Schülern der Unterstufe keinen Hochschulabschluss ist, dass viele denken es sei einfach den Kleinen etwas beizubringen. Hierbei wird oft vergessen, dass die Anfänge des Lernens einen elementaren Grundstein für die weitere Schullaufbahn legen. Es geht natürlich nicht darum den Kindern bereits in der Grundschule höhere Mathematik zu vermitteln und natürlich werden auch noch keine kafkaesken Romane analysiert, dennoch darf der Bildungsauftrag für die Unterstufen nicht unterschätzt werden. Die dort unterrichtenden Lehrer brauchen vor allem einen Überblick darüber wie Kinder am besten lernen, welche Lernprobleme auftreten können und wie man akademisches Wissen altersgemäß und einfach vermittelt. Das gestaltet sich nämlich oft wesentlich schwieriger, als sich die meisten das vorstellen.
PH notwendig?
Eben das wird den angehenden Lehrern und Lehrerinnen an der Pädagogischen Fachhochschule oder kurz PH vermittelt. Letztendlich ist das Alter der Schüler doch zweitrangig, da Lehrer insgesamt die gleichen Kompetenz für ihren Beruf, beziehungsweise Berufung, mitbringen sollten. Dazu gehört neben Empathie und Geduld eben auch theoretisches Wissen. An der PH lernen die angehenden Pädagogen jedoch nicht nur die Theorie, sondern vertiefen diese in Form von Praktika aller Art. Der praktischen Ausbildung wird an der PH mittlerweile eine wichtige Rolle zugeschrieben, denn alle Theorie nutzt nichts, wenn ein Lehrer nach Abschluss nicht adäquat unterrichten kann. Die Lehrer sollen lernen welche wichtige Schlüsselrolle und lebensbegleitende Position sie für ihre Schützlinge einnehmen. Und vor allem bei den Lehrern der unteren Klassenstufen kommt diese Tatsache zum Tragen.
Das Fundament muss gelegt werden
Letztlich ist die Diskussion ob Lehrer für die Unterstufen überhaupt einen Hochschulabschluss brauchen nicht mit einem klaren Ja oder Nein zu beantworten. Natürlich macht es Sinn, dass die Lehrkräfte theoretisch gut ausgebildet sind, aber das Hauptaugenmerkt liegt gerade bei den jungen Schülern auf der Umsetzung. Daher kann sicherlich auch ein pädagogischer Quereinsteiger tolle Arbeit leisten. Die Allgemeinheit sollte sich allerdings von der Annahme distanzieren, dass der Unterricht mit kleinen Kindern keine intellektuelle Herausforderung darstelle!
Weitere interessante Quellen zum Thema:
- bildungsxperten.net: Lehrer werden ohne Lehramtsstudium
- lehrer-werden.de: Was ist besser: Quereinsteiger oder Seiteneinsteiger?
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