Zuletzt aktualisiert am 03.09.2024 um 8:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Vorurteile gegen den Beruf Lehrer – Haben Lehrer einen Knochenjob?
Lehrer verdienen nicht übel und haben eine Menge Freizeit. So jedenfalls die Vorstellung vom Lehrerdasein, die in den meisten Köpfen grassiert. Die Realität sieht deutlich anders aus: Arbeit zum darin schwimmen, schwierige Kinder und Nachbereitungszeit, die die normalen Arbeitszeiten des Öfteren weit übersteigt.
Lehrer arbeiten nur halbtags
Als Lehrer lässt es sich schon aushalten: nur Halbtagsarbeit, insgesamt knapp 3 Monate Ferien im Jahr, gute Bezüge und freie Zeiteinteilung. In den meisten Fällen jedoch leider nur ein Wunschtraum. Das, was Schüler und Eltern mitbekommen, also die reine Unterrichtszeit, macht gerade etwa die Hälfte des eigentlichen Arbeitsaufwandes aus. Neben der Unterrichtsvorbereitung, der Unterrichtsnachbereitung, Konferenzen mit Kollegen und Eltern müssen auch Vorbereitungen von Lern-Exkursionen getätigt werden, die auch am Wochenende stattfinden können. Gerade in den Oberstufen, in denen eine über vier Stunden geschriebene Klausur schon mal 10 Seiten aufwärts lang sein kann, ist der Korrekturaufwand enorm. Rechnet man pro Klausur etwa zwei Stunden Korrekturzeit, kommt man bei einer Klasse mit 25 Kindern auf 50 Stunden Korrekturzeit. Und oftmals hat ein Lehrer nicht nur eine Klasse zu betreuen und schreibt nicht bloß eine Klausur im Jahr. Rechnet man also alle Aufwände zusammen, kommt der Beruf Lehrer auf etwa 45-50 Stunden die Woche. Nur zum Vergleich: In den meisten Betrieben beträgt die Regelarbeitszeit 35 Stunden die Woche.
Ferien, so weit das Auge reicht
Sommerferien-6 Wochen Freizeit für Schüler und Lehrer, in der endlich der ganze Schulalltag vergessen ist. Für die Schüler sicherlich, die Lehrer aber haben trotz Schulferien nicht wirklich frei. Es müssen unzählige Klausuren korrigiert werden, viele Lehrer haben Präsenzdienst und sind gegen Ende der Ferien schon wieder mit der Planung für die nächsten Unterrichtsstunden beschäftigt. Gerade Pfingst- und Osterferien stellen die Lehrer immer wieder auf eine Belastungsprobe, denn hier werden die Abschlussprüfungen korrigiert, die schon mal den dreifachen Umfang einer normalen Klausur haben können.
Das Lehrerdasein ist rundum stressfrei
Aus irgendeinem Grund denken viele Bürger, dass Lehrer im Allgemeinen eher eine ruhige Kugel schieben. Dagegen sprechen jedoch schon allein die Burn-out-Zahlen in diesem Berufsfeld. Der ständige Spagat zwischen Schülern und Eltern, hohe berufliche Anforderungen und manchmal nicht ganz einfache Kinder, fordern den Lehrkräften alles ab. SO ist es nicht verwunderlich, dass es eine extrem hohe Zahl an Frühpensionären gibt.
Lehrer verdienen sehr gut
Nachdem ein Überblick über alle Tätigkeitsfelder des Lehrers und seines Arbeitsaufwandes verschafft wurde und man den Arbeitsaufwand in Relation sehen kann, ist das Gehalt durchaus berechtigt. Zudem darf man nicht vergessen, dass ein Lehrer nicht von Anfang an das volle Gehalt bekommt, sondern im Referendariat mit 900-1000 Euro auskommen muss und nicht einmal garantiert übernommen wird. Im dritten Lehrjahr bekommen die meisten Lehrlinge mehr als ein Referendar. Und obwohl der Verdienst der Lehrer angeblich so gut ist, fehlt es jedes Jahr mehr an jungen Lehrern. Man darf einfach nicht vergessen, wie wichtig die Arbeit des Lehrers in Wirklichkeit ist, denn er lehrt nicht nur den Schulstoff, sondern bereitet unsere Kinder auch auf den kommenden Alltag vor.
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