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Lehrer

Inklusion kann gelingen

Disskriminierung an Schulen
Mai
10
2017

Inklusion kann funktionieren; Foto: WavebreakmediaMicro - Fotolia

Der VBE (Verbände Bildung und Erziehung) fordert vom Staat, mehr Geld für die inklusive Beschulung verhaltensauffälliger Schüler bereitzustellen. Wie Vorsitzender Udo Beckmann erklärte, sei es unabdingbar, dass die Lehrkräfte in die Lage versetzt werden, allen Kindern gerecht zu werden – behinderten wie nicht behinderten, leistungsstarken wie leistungsschwachen.

Inklusion kann funktionieren – aber nicht als Sparmodell

Tatsächlich haben viele Lehrer, wie eine Studie des Forsa-Instituts jüngst aufzeigte, den Eindruck, dass die Umsetzung des inklusiven Unterrichts in den Schulen vorwiegend als Sparmodell auf dem Rücken der Beschäftigten umgesetzt werden soll – zum Nachteil aller Beteiligten. Beckmann fordert, Teams aus verschiedenen Fachleuten, wie Sozial- und Sonderpädagogen, Familientherapeuten und Gesundheitsfachkräften zu installieren sowie in Klassen mit massiv in ihrer Entwicklung gestörten Kindern immer eine sonderpädagogische Fachkraft zusätzlich einzusetzen.

Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention

Der Artikel 24 der UN-BRK (UN-Behindertenrechts-Konvention, Committee on the Rights of Persons with Disabilities CRPD) fordert ein inklusives Bildungssystem auf allen Leistungsstufen, im Grundschulbereich ebenso wie in den Oberstufen. Dies zu verwirklichen hat sich Deutschland im Jahr 2009 verpflichtet. Inzwischen wird mehr als ein Drittel der Schüler mit speziellem Förderbedarf an Regelschulen unterrichtet. Der Bedarf liegt aber deutlich höher, denn die Nachfrage von Seiten der Eltern ist steigend. Auch ist die Anzahl der Schüler gestiegen, die besondere Förderung benötigen. Das hängt allerdings teilweise damit zusammen, dass mehr und besser getestet wird als früher.

Eine gesellschaftliche Aufgabe

Um die Forderung der UN-BRK umzusetzen, zu können, benötigt nach Aussagen des VBE allein das Land Nordrhein-Westfalen 7000 zusätzliche Lehrerstellen. Der Verband beruft sich dabei auf die Aussagen des Wissenschaftlers Bernd Ahrbeck, Professor für psychoanalytische Pädagogik in Berlin. Er stellt fest, dass das Verhalten von Kindern mit emotional-sozialen Entwicklungsstörungen oft verharmlosend bzw. abwiegelnd mit Vokabeln wie beispielsweise „verhaltensoriginell“ belegt werde. Das sei nicht hilfreich. Diese Kinder seien oft stark beeinträchtigt, was sich häufig in Hyperaktivität und aggressivem Verhalten äußere. Sie benötigten eine ständige persönliche und individuelle Betreuung, da sonst ein geregelter Unterricht für alle unmöglich werde. Nur wenn räumliche und personelle Situationen geschaffen werden, die es ermöglichen, vermehrt Förderunterricht in Kleingruppen anzubieten und generell den Unterricht stärker zu individualisieren, können Lehrer erfolgreich inklusiv unterrichten.

Die Umsetzung der gesteckten Ziele ist in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gediehen. In Hamburg konnte kürzlich die Initiative „Gute Inklusion“ mit fast 25000 Unterschriften deutlich mehr als die geforderten 10000 sammeln. Sie fordert beispielsweise die Rücknahme der Mittelkürzung von 2012. Die GEW (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft) erarbeitet Leitlinien für eine inklusionspädagogische Qualifizierung in der Ausbildung für alle Lehrämter. Der Dokumentarfilm „Ich. Du. Inklusion“ (ab Mai in den Kinos) zeigt auf, wohin es führen kann, wenn die Wirklichkeit dem Anspruch an einen gemeinsamen Unterricht, der allen gerecht werden soll, nicht standhält.

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