Zuletzt aktualisiert am 12.01.2025 um 3:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Wer schon einmal das Krampfen eines Epilepsiekranken miterlebt hat, weiß wie verstörend und angsteinflößend dieser Anblick sein kann. Aufgrund der Inklusion werden nun auch immer mehr Lehrer mit Epilepsie im Unterricht konfrontiert und sind nach eigenen Angaben nicht genügend darauf vorbereitet. Der Gedanke der Inklusion ist zwar ein guter, aber er nutzt nichts, wenn die Lehrer nicht auf diese Herausforderung vorbereitet werden!
5 unter 1000
Nach ersten Hochrechnungen kann man sagen, dass unter 1000 Schülern etwa 5 an Epilepsie leiden und theoretisch jederzeit einen Anfall haben könne. Die Chance als Lehrer tatsächlich einmal erste Hilfe leisten zu müssen, ist also relativ groß. Aktuelle Umfragen der „Ärztezeitung“ belegen jedoch, dass die meisten Pädagogen keine Ahnung haben, wie man einem Epilepsiepatienten bei einem Anfall helfen kann und worauf geachtet werden muss. Die Befragung der „Ärztezeitung“ umfasste 1200 Lehrer in Sachsen und bezog sich explizit auf den Umgang mit Epilepsiekranken. Bereits jeder achte Lehrer hatte schon einen Epilepsieanfall miterlebt, wobei lediglich die Hälfte mutig genug waren, Notfallmedikamente zu verabreichen. Viele Lehrer hatten Angst, etwas falsch zu machen, beziehungsweise waren noch nie auf solch einen Fall vorbereitet worden.
Ohne Genehmigung keine Ersthilfe
Natürlich steht die Angst etwas falsch zu machen im Vordergrund, weshalb auch selten Medikamente verabreicht werden. Laut Befragung würden sich deutlich mehr Lehrer trauen, den Erkrankten medikamentös zu behandeln, wenn von der Schulleitung eine ausdrückliche Erlaubnis dafür ausgesprochen werden würde. Die Pädagogen fürchten ein juristisches Nachspiel, sollte bei der Medikamentierung etwas schieflaufen. Nicht ganz unbegründet, wie einige Fälle in der Vergangenheit zeigten. Daher raten mittlerweile auch einige Rechtsanwälte, die den Lehrern im Notfall von solchen Maßnahmen ab.
Fachwissen mangelhaft
Doch nicht nur bei der Ersthilfe machen viele Lehrer keine besonders gute Figur, sondern, auch wenn es um die Krankheit selbst geht, fehlt es bei vielen an fundiertem Wissen. So glauben immer noch viele, dass man einem Epilepsiekranken bei einem Anfall ein Stück Holz zum Draufbeißen in den Mund schieben soll, wovon Experten eindeutig abraten. Nur ein Bruchteil der befragten Pädagogen konnte die Symptome eines epileptischen Anfalls richtig zuordnen. Allerdings wusste der Großteil der Lehrkräfte, dass ein solcher Anfall auch tödlich enden kann. Da die betroffenen Kinder jederzeit einen Anfall bekommen können, ist es gerade beim Schwimmunterricht sehr wichtig eine zweite Lehrkraft für den Notfall dabei zu haben.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- epilepsie-lehrerpaket.de: Epilepsie im Unterricht
- epilepsie-gut-behandeln.de: Epilepsie bei Jugendlichen
- news4teachers.de: Unvorbereitete Lehrer
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