Viele haben schon von Gewalt unter Schülern gehört. Auf vielen Schulhöfen entsteht täglich ein Mix aus körperlicher Gewalt und Mobbing. Immer öfter werden aber auch Lehrer zu Opfern, doch darüber schweigen die Verantwortlichen sich aus. Leider ist Gewalt für viele Lehrer ein Bestandteil des Alltags. Wir zeigen, was Betroffene tun können.
Lehrer haben eine große Verantwortung gegenüber ihren Schülern. Jetzt wurde eine Umfrage erstellt, die deutlich macht, dass 25% der befragten Lehrer in Ihrer Laufbahn bereits Opfer von psychischer Gewalt und 6% sogar von physischer Gewalt geworden sind.
Wie können Lehrer sich verteidigen, wenn sie körperlicher Gewalt ausgesetzt sind?
Wie jeder Mensch hat ein Lehrer jederzeit das Recht, sich gegen Angriffe zu verteidigen. Die Art der Abwehr darf dabei stets der Stärke des Angriffs entsprechen um sich erfolgreich verteidigen zu können. Dies bestätigt Rechtsanwalt Rolf Tarneden aus Hannover. Er ist auf Schulrecht spezialisiert und weiß, dass die Verteidigung in einem angemessenen Verhältnis zum Angriff stehen muss.
Greift also ein Kind aus der ersten oder zweiten Klasse den Lehrer an, darf er natürlich nicht mit “Kanonen auf Spatzen” schießen, da er körperlich weitaus überlegen ist. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gilt immer.
Was kann ein Lehrer tun, nachdem er Opfer von Gewalt wurde?
Das Schlimmste was man machen kann, ist die Tat einfach runterzuschlucken. Das ist extrem gefährlich erklärt Sozialpädagoge Christian Otto, der bundesweit Deeskalationstrainings durchführt. Gewalt am Arbeitsplatz ist keine Seltenheit. Dabei kann es um körperliche und seelische Gewalt gehen. Ein Angriff muss auf jeden Fall psychologisch nachbearbeitet werden, denn sonst könnten daraus Traumata entstehen. Schüler werden in den meisten Fällen erst dann gewalttätig, wenn nichts mehr kaputt gemacht werden kann. Schlechte Noten, wenig Kontakte und andere Einflüsse führen zu gewaltvollem Verhalten. Lehrer die Opfer einer Attacke wurden, sollten sich dieser Tatsache stets bewusst sein, gerade dann, wenn sie sich zu Unrecht für die Tat schämen.
Welche Anlaufstelle gibt es für Lehrer?
Die erste Adresse ist natürlich die Schulleitung. Das rät der Bundesvorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung Udo Beckmann. Die Schulaufsicht sollte sofort eingeschaltet werden. Totschweigen bringt keinem Beteiligtem etwas, warnt Beckmann weiter. Gewaltübergriffe an der Schule dürfen nicht zu einem Privatproblem der Lehrer werden.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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