Zuletzt aktualisiert am 21.01.2025 um 23:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Hessen: Gewerkschaft fordert deutlich mehr Lehrerstellen!
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat für das Bundesland Hessen eine deutlich bessere Lehramtsversorgung eingefordert. Die Politik muss endlich entsprechende Maßnahmen umsetzen und zusätzliche Investitionen für Pädagogen bereitstellen. Das hessische Kultusministerium scheut augenscheinlich die zu erwartenden, hohen finanziellen Aufwendungen und möchte entsprechende Maßnahmen zunächst mit anderen Bundesländern absprechen.
Gewerkschaft sieht deutlichen Mangel
Die Landesvorsitzende der GEW, Birgit Koch, prangert ein deutliches Defizit an ausgebildeten Lehrkräften an. Besonders in den Bereichen der Grund- und Förderschulen, bei der Inklusion und den berufsbildenden Einrichtungen herrsche ein signifikanter Lehrkräftemangel. Von der prekären Situation am meisten betroffen sei vor allem die Rhein-Main Region. Nach Auffassung der Gewerkschaft sollten konkurrenzfähige Bedingungen geschaffen werden, um mehr qualifizierte Lehrkräfte für das Land zu gewinnen und diese dann auch im Land zu halten.
Hierfür sei es zwingend notwendig, die Bezahlung der Lehrer zu verbessern. Die GEW-Landesvorsitzende verteidigte die dringend notwendigen Sofortmaßnahmen und warf der Landesregierung eklatante Versäumnisse vor. In Hessen verfahre man nach dem Motto: kleines Geld für kleine Kinder, so Koch. Der Arbeitsbereich von Grundschul- und Gymnasiallehrern sei zwar nicht gleich, aber als gleichwertig einzustufen, bekräftigte die Gewerkschafterin. Dieses hätten andere Bundesländer längst erkannt und deshalb müsse auch Hessen für das Grundschullehramt die Besoldungsstufe A13 umgehend einführen.
Anpassung der Ausbildung
Eine weitere gewerkschaftliche Forderung ist die Anpassung der Studiendauer. Für alle Lehrämter sollten 10 Semester gelten, welches allein den neuen Aufgabenbereichen der Ganztagsschulen, der Inklusion und der sprachlichen Förderung geschuldet sei. Das Land Hessen zögert. Das Kultusministerium verwies auf den Regelfall der Verbeamtung von Lehrkräften, die im Wettbewerb mit anderen Bundesländern immer noch einen Vorteil darstelle. Außerdem habe Hessen die Studienplätze für das Förder- und Grundschulamt bereits ausgeweitet. Zeitnahe weitere Realisierungen, wie beispielsweise eine höhere Lehrerbesoldung, sehe man beim Ministerium aktuell nicht, schon aufgrund der zu hohen Kosten.
Das Land strebe zunächst ein einheitliches, mit anderen Bundesländern abgestimmtes Vorgehen an, so ein Ministeriumssprecher. Politische Unterstützung der gewerkschaftlichen Forderungen gab es von den Oppositionsfraktionen der SPD, der FDP und der LINKEN. Das Land habe keinerlei Ideen oder Strategien zur Beseitigung des vorherrschenden Lehrermangels, so der einhellige Tenor. Mitte August hatte für mehr als 750.000 hessische Kinder und Jugendliche das neue Schuljahr begonnen, hiervon allein 54.900 Anfänger.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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