Zuletzt aktualisiert am 02.11.2024 um 15:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Am 5. Oktober wurde der Welttag für Lehrer und Lehrerinnen begannen. Grund genug für die UNESCO, Unterorganisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, an die wichtige Rolle der Lehrkräfte zu erinnern, denen nicht nur aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie eine der wesentlichsten Aufgaben zuteilwird. Um die Bildungschancen unserer Kinder zu erhöhen und Krisen zu meistern, sei es nach Ansicht der UNESCO daher unbedingt notwendig, den Lehrerinnen und Lehrern eine umfassende, bestmögliche Ausbildung zukommen zu lassen, aber besonders auch notwendige Mittel für Weiterbildungsmaßnahmen im Beruf zur Verfügung zu stellen.
Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Professor Dr. Maria Böhmer, nutzte den Anlass, um darauf zu verweisen, dass gerade die Corona-Pandemie von den Lehrkräften allerhand abverlange. Sie dankte den Lehrerinnen und Lehrern für das große Engagement, den pädagogischen Einsatz und die schnelle, umfassende Reaktion auf viele Situationen in der Krise. Vorrangig ging es hierbei um die Ausarbeitungen für die Phase der „School at Home“, deren Umsetzung auch unter einem erheblichen Defizit an technischer Ausstattung einen Teilerfolg im Bildungsbereich verzeichnen konnte oder den anhaltenden Präsenzunterricht unter arbeitsintensiven Einsatz und persönlichen Ansteckungsrisiken. Gleichzeitig sei es enorm wichtig, so die Präsidentin der Kommission, sich nicht auf Dankesreden zu beschränken, sondern für die Zukunft in die Lehrkräfte zu investieren.
Internationale Analyse zur Lehrkräfte-Bildung
Im Vorwege hatte eine gemeinsame Studienanalyse der UNESCO, der Weltbank und UNICEF ergeben, dass als Reaktion auf die Corona-Pandemie nur etwa die Hälfte der befragten Länder zusätzliche Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen während des dauerhaften Distanzunterrichtes für ihre Lehrkräfte organisierten. Unterstützende Angebote wie beispielsweise sozialpsychologische Hilfestellungen wurden von weniger als einem Drittel der befragten Länder realisiert. Gerade die COVID-19-Krise ist aber dazu angehalten, die Fähigkeiten der Lehrkräfte weiter zu verbessern und spezifisch zu entwickeln, um die Gefahr von weiteren Ungleichheiten innerhalb der Bildungssysteme zu dezimieren. Viele ohnehin gefährdete Schülerinnen und Schüler könnten innerhalb der Pandemie sprichwörtlich auf der Strecke bleiben, denn Lehrkräfte benötigen eine besondere Sensibilität in der Beurteilung von sozialen Bedrohungen, Lernverzögerungen und Schwächen. Die UNESCO sieht deshalb nicht nur eine grundlegende inklusive Ausrichtung der Schulen als positiv zu bewertende Grundlage, sondern verweist auch auf die bereits im Jahr 2018 durchgeführte Umfragestudie „TALIS“.
Seinerzeit hatten rund 25 Prozent der Lehrkräfte innerhalb der Studie angegeben, es gebe erheblichen beruflichen Weiterbildungsbedarf im Bereich der Inklusion. Aktuell berücksichtigen wird dieses Themengebiet nur durch vier von zehn Ländern berücksichtigt. Schon 2015 hatten die Vereinten Nationen 17 wesentliche Zielsetzungen in einer bildungspolitischen Nachhaltigkeitsagenda festgeschrieben. Da Bildung ein Menschenrecht ist, ist diese ein entscheidender Faktor für die gesellschaftliche und individuelle Entwicklung. Um diese nachhaltig zu gestalten und als grundlegende Voraussetzung zu manifestieren, hat die UNESCO eine Umsetzungskoordination für diese Zielverwirklichung initiiert und zeichnet auch für das Monitoring verantwortlich. Neben der UNESCO fordert auch die Sonderbehörde der UN, die internationale Arbeitsorganisation (ILO), die weltweite Förderung und angemessene Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema
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