Zuletzt aktualisiert am 25.11.2024 um 19:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
An den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern fällt immer häufiger der Regelunterricht aus oder wird von Vertretungskräften abgehalten. Grund dafür ist, dass die eigenen Lehrer immer häufiger fehlen. Allein im letzten Schuljahr stiegen die Fehlzeiten der eigentlichen Klassenlehrkräfte auf gut 11 Prozent, was den höchsten Wert seit 20 Jahren darstellte. Dieser Wert wird sogar noch von den Regionalschulen übertroffen, wo die Quote auf 12 Prozent anstieg.
Probleme werden vielerorts ignoriert
Die Problematik ist auch in anderen Bundesländern vorhanden, doch im Nordosten begegnet die Politik den statistischen Erhebungen mit augenscheinlicher Ignoranz. Aus dem zuständigen Bildungsministerium unter Ministerin Birgit Hesse (SPD) war lediglich zu vernehmen, dass der allgemeine Ausfall von Unterrichtsstunden stagniert und gegenüber dem Vorjahr konstant geblieben wäre. Nach der eigenen statistischen Erhebung des Ministeriums zum Unterrichtsausfall fielen im Schuljahr 2016/2017 lediglich 2,1 Prozent der Stunden aus, nur 01, Prozent mehr als im Vorjahr. Die Bildungsministerin zeigte sich anhand der Zahlen zufrieden und verwies auch auf den relativ hohen Anteil an Lehrkräften, die das fünfzigste Lebensjahr überschritten hätten, sodass in diesem Bereich auch ein höherer Krankenstand nichts Ungewöhnliches sei.
Linke kritisiert verzerrt dargestelltes Bild
Die Vorsitzende der Linksfraktion im mecklenburg-vorpommerschen Landtag, Simone Oldenburg kritisierte die Auffassung und Haltung aus dem Bildungsministerium und ist nicht der Ansicht, derartige Statistiken als Erfolg zu bewerten. Vielmehr sprach Oldenburg den erheblichen Anstieg bei den Vertretungsstunden an, den sie als Alarmsignal deutet. In derartigen Situationen werden Klassenverbände oftmals zusammengelegt und es findet kaum Unterricht statt, sondern die Schüler müssten in Eigenverantwortung Nacharbeitungen vornehmen oder sogenannte „stille Arbeiten“ verrichten. Diese Arten der Vertretung vermitteln den Schülern keine Lerninhalte oder Unterrichtsstoffe, sondern sind lediglich als beaufsichtigte Stunden zu sehen, so Simone Oldenburg.
Die Linkspolitikerin vertritt die Ansicht, dass der reale Stundenausfall an den Schulen deutlich höher anzusetzen sei, da etliche Lehrerstellen ohnehin nicht besetzt wurden. Hieran schließt sich ihre Forderung nach einer deutlichen Erhöhung der Lehrkraftstellen an, die auch von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und dem Landeselternrat in Mecklenburg-Vorpommern unterstützt wird. Außerdem ist es nach Auffassung der Linkspolitikerin Oldenburg völlig unverständlich, dass frei gewordene Lehrerplanstellen in der Folge meist nur innerhalb befristeter Arbeitsverhältnisse neu besetzt werden. Die ohnehin rar gesäten Lehrer können in der heutigen Zeit fast überall eine Anstellung bekommen und seien in der großen Mehrheit nicht darauf angewiesen, sich auf befristet ausgeschriebene Stellen zu bewerben, so Oldenburg.
Unbestritten: Das Thema Dienstunfähigkeit ist sowohl für Referendare, als auch für Lehrer ein zunehmend wichtiger Punkt. Es ist sehr wichtig, sich rechtzeitig darüber Gedanken zu machen und für den Fall der Fälle abzusichern. Informieren Sie sich hier, welche Möglichkeiten beispielsweise Referendaren zur Verfügung stehen: Dienstunfähigkeitsversicherung Referendare.
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