Zuletzt aktualisiert am 31.08.2024 um 0:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 3-4 Minuten
Ja, als Lehrer hat man es in Deutschland nicht leicht, denn immer und überall wird kritisiert. Neuerungen sind aber trotz massiver Kritik meist dennoch nicht zu beobachten. Generell gelten viele Lehrmethoden der Lehrer als rückständig, veraltet und damit auch als schlecht. Ist unser Schulsystem also zum Scheitern verurteilt?
Rückstand trotz Fortschrittsmaßnahmen
Generell könnt man in puncto Bildung zukünftig komplett neue und vor allem zukunftsweisende Konzepte ausarbeiten, beziehungsweise umsetzen, doch über 70 % der Bevölkerung sind der Auffassung, dass das Bildungssystem schlichtweg zu rückständig ist als, dass zügig etwas geändert werden könnte. Dabei wurden bereits frische Konzepte vorgelegt, jedoch aber noch nicht umgesetzt. Vor allem in Bezug auf die persönliche und individuelle Förderung sind Deutschland andere Länder, wie Finnland und Schweden, meilenweit voraus. Während an deutschen Schulen im Allgemeinen das Prinzip „Friss oder stirb“ regiert, versucht man den Kindern den Spaß am Lernen zu vermitteln. Es wird sehr früh Englisch gelehrt, und die Grundschule ist komplett examensfrei. In Deutschland dagegen werden immer früher Arbeiten geschrieben und viele Lehrer sind noch Freunde der sogenannten „Trichterpädagogik“, bei denen den Schülern auf Biegen und Brechen all das Wissen, welches sie laut Lehrplan haben sollten eingetrichtert bekommen.
Ein Trichter macht noch keinen Durst
Immer wieder hört man daher genervte Schüler sagen „Und wofür brauche ich das jetzt im späteren Leben?!!“. Doch das Schlimmste an dieser Methode ist, dass den Kindern von vornherein aberzogen wird, dass Lernen auch etwas Schönes sein kann. Immer nur Druck macht zudem auf Dauer krank und das schlägt sich auch in den Zahlen der Burnout kranken Schülern, Schülern mit Essstörungen und Abbrechern nieder. Hinzu kommt außerdem, dass das Abitur, beziehungsweise der Abschluss, der nach der Grundschule erworben wird, ja nur ein Grundbaustein ist. Deshalb wird bei einigen Schülern die Studienzeit auch zum Spießrutenlauf, denn hier heißt es pauken auf höchstem Niveau. Natürlich kann das auch anders verlaufen, denn manche Schüler werden wieder motiviert durch die Tatsache, dass sie sich aussuchen dürfen was sie lernen wollen, beziehungsweise dass sie interessiert, was sie lernen müssen. Eigentlich sollte genau hier angesetzt werden, aber aufgrund der Rückständigkeit des ganzen Bildungssystems bleibt wohl leider alles so wie es ist.
Bulimielernen durch Trichterpädagogik
Natürlich muss wohl jeder einmal in seinem Leben etwas lernen, dass er für unwichtig oder unnötig hält, aber das Fatale an der Trichterpädagogik ist, dass sowohl das Unwichtige, als auch das Wichtige nicht hängen bleibt! Da so viel Stoff wie möglich in die Köpfe der jungen Schüler gehämmert werden muss, ist es ganz logisch, dass nicht viel im Langzeitgedächtnis abgespeichert wird. Dann passiert nämlich das Unvermeidliche, nämlich, dass nachher die Grundlagen fehlen. Zwar ist das Wissen dann für die nächste Klausur parat, wird aber dann ganz schnell wieder als „Abfall“ entsorgt. Dadurch, dass die Kinder es in der Klausur können, wird dem Lehrer zusätzlich der Trugschluss vermittelt, dass seine Methodik die Richtige ist. Unser Schulsystem sollte in seiner Gänze noch einmal überdacht werden und wir sollten uns ein Beispiel an Ländern wie Schweden nehmen, bei denen Lernen ohne Druck ja auch funktioniert.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- derstandard.at: Immer noch zu viele schlechte Lehrer
- blog.freiheitstattvollbeschaeftigung.de: Migranten lehren Migranten besser
- zeit.de: Schlechte Lehrer
Bewertung abgeben
( Abstimmen)