Zuletzt aktualisiert am 04.10.2024 um 16:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 3-4 Minuten
Der Lehrer — ein echter Knüller in RTL geht in die 4. Staffel und damit in eine neue Erfolgsrunde. Die Schüler mögen ihn, den smarten Herrn Vollmer, der sich Tag und Nacht für ihre Sorgen und Nöte einsetzt. Er sieht so verdammt gut aus, dass er es sich leisten kann, sogar im abgewetzten Shirt an der Tafel zu imponieren. Seine Kollegen, spießig und naiv, sehen neben ihm blass aus. Bis auf Frau Noske, die selbstverständlich vom Feinsten ist, weil sie sich in ihn verliebt hat. Was sonst noch? Die Beziehung ist fragil. Klar! Denn Vollmer ist nicht nur ein Vollblut beim Bändigen verhaltensauffälliger Halbwüchsiger, sondern auch Frauenliebling und Herzensbrecher.
Der Lehrer — ein aufgedrehter Beiziehungsmensch
Die Beziehung mit Kollegin Noske, die nicht nur hübsch, sondern auch intelligent ist, wird hin und wieder auf den Prüfstand gestellt. Sie passt nicht ganz in eine Schublade, und will auch gar nicht dort hinein. Aber sie steht unter Spannung. Wenn es sein muss, dann sogar in der Waschanlage. Begehrlichkeiten werden in den Szenen nur angedeutet. Und das ist gut so. Denn an überspannten Auftritten mangelt es beileibe nicht. So manövriert der Superpädagoge, hellsichtig wie er nun einmal ist, eine halb volle Mülltonne treffsicher unter das Schulfenster, um dem gemobbten Schüler Tom die Flucht vor seinen Peinigern zu ermöglichen. „Spring“ heißt das lebensrettende Angebot des Lehrers, der wie immer den passenden Spruch auf Lager hat, um eine brenzlige Situation zu beenden. Der Schüler passte übrigens auf den Zentimeter in die Mülltonne, die dann zur attraktiven Frau Noske kutschiert wurde, um darüber zu Gericht zu sitzen.
Der Lehrer — (k)ein Vorbild für Lehrer
Chemielehrer, die sich das RTL-Idol zum Vorbild nehmen möchten, seien gewarnt, Schüler mit Migrationshintergrund eine Knallgasprobe im Erlenmeyerkolben ohne Schutzbrille durchführen zu lassen. Nicht Mehmet, sondern dem Kultusministerium würden die Haare zu Berge stehen, wenn sie in der Gefährdungsbeurteilung lesen würden, dass man auf Schutzbrillen verzichten kann, wenn Schüler „dumme“ Fragen stellen.
Mit einem Schüler, dem vorenthalten wurde, dass er adoptiert ist, ein paar tröstende Bierchen an der Bar zu trinken, ist in Ordnung. Bekanntlich sollten Lehrer aufhorchen, wenn es häusliche Probleme gibt. Peinlich. Bei RTL findet sich Vollmer am nächsten Morgen schlaftrunken im Jugendzimmer des Adoptivkindes wieder — in Unterhose selbstverständlich. Schulleiter Rose hätte ihm für diesen Akt drei Striche erteilt und ihn hinausgeworfen. Im Film schlüpft der Pädagoge in ein bauchfreies T-Shirt des Schülers und stiehlt sich davon. Wohin? In die Schule natürlich!
Vollmer ist der Typ, der niemanden vom Haken lässt, der sein Privatleben ganz hinten anstellt, wenn ein Gabelstaplerfahrer zusammengefaltet werden muss. Und wenn er wieder einmal zu spät dran ist, „wuppt“ er die Schüler kurzerhand in den Unterricht.
Gelungen sind diverse Schüler/Lehrer-Auseinandersetzungen. Sie finden auf Augenhöhe statt. „Wer Respekt von anderen erwartet, muss zuerst einmal Respekt zeigen!“ Vollmer schaut nicht weg, sondern mischt sich ein. Das hinterlässt nicht nur beim Schüler Wirkung.
Auch der große Auftritt im edlen Restaurant mit Aussicht auf Tellerwäscherjobs statt Hartz IV ist ein kluger Schachzug, arbeitsscheue Schüler für die Abschlussprüfung zu motivieren. Eine Investition, die sich lohnt — vorausgesetzt man kann sie sich finanziell leisten.
Der Lehrer — sehenswert
Die Serie ist bereits ein Publikumsmagnet. Denn sie besitzt Tempo und Witz. Was im Schulalltag jeden Lehrer zur Verzweiflung bringt, wird hier im Schlagabtausch gelöst. Gewaltlos. Der Film bedient natürlich auch Klischees. Klar doch! Und macht bemerkenswerte Aussagen:
– Gute Lehrer sehen nicht weg.
– Sie mischen sich ein und versuchen, Verhaltensauffälligkeiten der Schüler zu enträtseln statt zu bestrafen.
– Konflikte werden sofort geklärt, nicht aufgeschoben.
– Mit Humor und Wortgewandtheit lassen sich brenzlige Situation überraschend leicht lösen.
– Lehrer sollten belastbar sein und außergewöhnliches Engagement zeigen.
– Sie müssen gerecht sein, Empathie besitzen und auf Augenhöhe mit den Schülern diskutieren.
– Lehrer dürfen auch einmal locker sein und über Unwichtiges hinwegsehen!!!
Prädikat: Sehenswert, unterhaltsam und viel Action ohne Gewalt
Bewertung abgeben
( Abstimmen)