Zuletzt aktualisiert am 05.01.2025 um 7:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
In Brandenburg soll die Lehrerausbildung deutlich beschleunigt werden, auch wenn nach Angaben des Bildungsministeriums der Praxisanteil und die Qualität nicht abgesenkt werden. Das sogenannte „Turbo-Referendariat“ stößt dennoch auf Kritik der Lehrerverbände.
Das von Britta Ernst (SPD) geführte Bildungsministerium hat in einer Presseerklärung alle Befürchtungen zurückgewiesen, dass bei der neu eingeführten, beschleunigten Lehrkräfteausbildung ein Qualitätsverlust zu erwarten wäre. Vielmehr gehe beim neuen einjährigen Vorbereitungsdienst um eine konsequente und positivere Entwicklung der fachlichen Kompetenzen und Praxisfähigkeiten. Die Tätigkeit als Lehrer werde so komprimierter, aber ergebnisorientierter herausgestellt. Dieses bedeute keinen Niveauverlust. Das Ministerium verlangt für die Zukunft im Rahmen der Prüfung keine schriftlichen Hausarbeiten mehr und verkürzt das Referendariat von 18 auf 12 Monate.
Umsetzung der Kultusministerkonferenz
Laut Erklärung folge Brandenburg damit den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz. Hier wurde festgelegt und angeraten, dass die Lehrerausbildung einen Zeitraum von 6 Jahren nicht überschreiten sollte. Erweiterte Master-Studiengänge an der Potsdamer Universität sind hierfür spezifisch bereitgestellt worden, so das Ministerium. Ferner habe man bewusst auf die Anfertigung schriftlicher Hausarbeiten verzichtet, da die angehenden Lehrkräfte den Nachweis zur Ausarbeitung von wissenschaftlichen Texten mit Schulpraxisbezug bereits im Studium erbracht haben.
Das Ministerium widerspricht in der Erklärung Behauptungen, die Verkürzung des Referendariats sei eine Maßnahme im Kampf gegen de akuten Lehrermangel. Genau diesen Aspekt und die Instrumentalisierung der gestrafften Ausbildung prangert die neue Interessengemeinschaft Brandenburgischer Lehrerfachverbände (IBL) an. Unter dem Dach der Fachverbände engagieren sich Lehrer aller Schulformen. Die Sprecherin der IBL, Karin Salzberg-Ludwig, warnte vor einer Vereinfachung der Prüfung und einem absinkenden Ausbildungsniveau. Die neue Regelung des brandenburgischen Bildungsministeriums könne den Anschein erwecken, dass in der vereinfachten und verkürzten Ausbildung sowie einer höheren Abschlussquote dem vorherrschenden Lehrermangel an den Schulen im Land begegnet werden soll.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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