Zuletzt aktualisiert am 12.01.2025 um 7:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Die Sommerferien haben begonnen. Lehrer genießen das Privileg der langen Urlaubszeit, während die meisten Beschäftigten von einer solch langen arbeitsfreien Zeit nur träumen können. Ist das gerechtfertigt?
Vorurteile und Klischeedenken
Der Beruf des Lehrers ist besonders bei anderen Arbeitnehmern mit vielen Klischees behaftet. Gängige Aussagen betreffen die ohnehin in der Öffentlichkeit wahrgenommene kurze Arbeitszeit und die langen Urlaubsphasen der Schulferien. Dieses vorherrschende Bild beinhaltet viel Neid und Missgunst. Die Kehrseite der Medaille wird dahin gehend oft verdrängt. Der Lehrerberuf ist nicht nur anspruchsvoll und offenbart stetig Unvorhergesehenes, sondern beinhaltet auch jede Menge gesundheitsgefährdender Stressfaktoren.
Neben dem eigentlichen Lehrauftrag sind die Pädagogen inzwischen Sozialarbeiter, Therapeuten, Drogenbeauftragte und Seelsorger. Aufgrund der vielerorts angespannten Personalsituation fallen neben der ursprünglichen Vor- und Nachbereitung des Unterrichts, für welche eigentlich viel mehr Zeit in Anspruch genommen werden sollte, Vertretungsstunden, Korrekturarbeiten, Kurse und Seminare an. Hinzu kommen Elterngespräche, schulische Veranstaltungen und Aufgabenkoordination. Bei vielen Lehrkräften könnte die Sommerferienzeit inzwischen durch den Abbau von Überstunden gesichert werden. Für andere Lehrer mit befristeten Arbeitsverträgen bedeutet die Sommerzeit eine Zeit der Arbeitslosigkeit.
Lehrern wird etliches abverlangt
An den meisten bundesdeutschen Schulen herrscht mittlerweile Respektlosigkeit, Mobbing, verbale und körperliche Gewalt, auch gegen die Pädagogen. Immer neue Aufgaben, beispielsweise die Digitalisierung oder auch die Inklusion, verursachen ein stetig wachsendes Arbeitspensum für immer weniger Beschäftigte. Ja gut, die Ferien. Für die Lehrer stellen diese dringend benötigte Erholungsphasen dar und sind im Besonderen für Pädagogen mit eigenen Kindern ein Segen. Wenn man so will, ist die lange Zeit der Sommerferien tatsächlich ein Lehrerprivileg, ein staatlich eingeräumter Bonus. Dieses gilt allerdings nicht nur für die Lehrer, denn auch in vielen anderen Berufen, ergibt sich die Möglichkeit 30 Tage Urlaub am Stück zu nehmen oder von anderen Vergünstigungen zu profitieren. Ein Mitarbeiter bei der Lufthansa zahlt beispielsweise auch nicht besonders viel für seinen Urlaubsflug.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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