Zuletzt aktualisiert am 24.09.2024 um 0:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Als einziges Bundesland können Lehrkräfte in Berlin keinen Beamtenstatus erlangen. Die Gewerkschaft ver.di möchte diesen Umstand nun endlich ändern und für die Lehrer/- innen eine Wahloption auf die Verbeamtung durchsetzen, auch um zu verhindern, dass diese im Zuge von besseren Karrierechancen in andere Länder abwandern.
Die stellvertretende Gewerkschaftsleiterin für den Bezirk Berlin-Brandenburg, Andrea Kühnemann, verwies in einem Presseinterview darauf, dass es in anderen Bereichen wie beispielsweise bei den Sozialarbeitern/- innen in den verschiedenen Bezirksämtern bereits seit geraumer Zeit eine Wahlmöglichkeit auf die Verbeamtung gäbe. Es liege kein vernünftiger Grund vor, diese Option nicht auch für die Lehrkräfte offenzulassen, zumal es längst bekannt ist, dass viele Berufseinsteiger sowie etablierte Lehrerinnen und Lehrer eine Möglichkeit zur Verbeamtung wünschen.
Überflüssige Sturheit der Politik
Kühnemann bekräftigte, dass lediglich die sture, festgefahrene Haltung der politisch Verantwortlichen mit einer aus der Zeit gefallenen überholten Festlegung eine Verbeamtungsoption für die Lehrkräfte verhindere. Mit diesem Dogma müsse gebrochen werden, auch wenn es dafür innerhalb der rot-rot-grünen Regierungskoalition augenscheinlich keine Mehrheit geben würde. Die Sozialdemokraten mit der Bildungsministerin Sandra Scheeres haben sich bereits zur überfälligen Umsetzung eines Wahlrechtes zur Verbeamtung durchgerungen, so auch die oppositionelle CDU. Grüne und Linke sind allerdings strikt dagegen. Unter derartigen Voraussetzungen werden auch weiterhin viele Berliner Lehrkräfte in andere Bundesländer abwandern, so die Gewerkschafterin.
Für die Linksfraktion ist die Verbeamtung von Lehrkräften kein Allheilmittel, um den in fast allen Bundesländern vorherrschenden Mangel zu beseitigen. Die Grünen haben die besonders hohen finanziellen Lasten durch die zukünftigen Pensionszahlungen im Auge und verweisen zudem darauf, dass inzwischen zwei Drittel der Lehrer/- innen im Angestelltenverhältnis stünden, wobei rund ein Drittel von ihnen nicht verbeamtet werden könnte. Die Gegenargumentation lautet allerdings, was nützt es, Jahr für Jahr unter dem Einsatz enormer finanzieller Mittel qualifizierte Lehrkräfte auszubilden, wenn man diese am Ende aufgrund einer mangelnden Perspektive zu Tausenden an andere Bundesländer verliert.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema
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