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Lehrer

Benötigen die Schulen mehr Lehrer mit Migrationshintergrund?

Lehrerin gibt Schüler Highfive
Mai
18
2018

Brauchen Schulen Lehrer mit Migrationshintergrund?; Bild: WavebreakMediaMicro - Fotolia

Bereits im Jahr 2007 forderte die damalige Bundesregierung in einem „Nationalen Integrationsplan“ die Schaffung neuer Lehrerstellen für Lehrkräfte mit Migrationshintergrund, in der Hoffnung und dem Bestreben einen besseren Kommunikationsweg und Kontakt zu Schülern und Eltern aus anderen Kultur- und Sprachkreisen zu erlangen. Was ist aus diesen Bestrebungen geworden und hat sich dieser Weg bewährt?

Brückenbauer und Vorbilder?

Ein Blick in bundesdeutsche Klassenzimmer zeigt, das Bild hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stark verändert. Rund jeder dritte Schüler hat inzwischen einen Migrationshintergrund. Bestrebungen, Planungen und Maßnahmen der Politik haben bis zum Jahr 2016 dafür Sorge getragen, dass etwa jede zehnte Lehrkraft ausländische Wurzeln besitzt. Diese Lehrer sollen Brücken bauen und Vorbild für Einwandererkinder sein, um Integration zu erleichtern sowie zu verwirklichen. Eine höchst anspruchsvolle und hochgesteckte Aufgabe bedenkt man die Vielschichtigkeit und den Gesamtumfang der Migration.

Seit Jahren arbeiten sich die politischen Forderungen daran ab, den Anteil der Lehrer zu erhöhen, die arabische, russische oder türkische Wurzeln besitzen. Ob diese Lehrkräfte, aufgrund ihrer eigenen Lebensgeschichte, in der Praxis dann auch wirklich einen leichteren Zugang beim Vermitteln des Unterrichtsstoffes und bei der Motivation der betreffenden Schülergruppen haben, bleibt unter Experten umstritten. 2011 bescheinigten drei Hildesheimer Bildungsforscherinnen unter Veröffentlichung der ihrer Publikation „Vielfalt im Lehrerzimmer“ die große Chance einer besseren Integration von Schülern mit Migrationshintergrund durch den Einsatz ebensolcher Lehrkräfte.

Objektivität bei der Zielsetzung

Seit jener Zeit beschäftigen sich Forscher, Experten, Bildungszentren, Statistiker, Kongresse und Politiker augenscheinlich intensiver mit dieser Thematik und es hat den Anschein, dass darüber die eigentlichen Kernprobleme im Bildungsbereich vernachlässigt wurden, da der bestehende Lehrermangel ja durchaus vorhersehbar war und nicht überraschend daherkam. Der Bildungsforscher Martin Neugebauer von der Freien Universität Berlin untersuchte mit seinem Team innerhalb einer Studie die Frage, ob Lehrkräfte mit Migrationshintergrund einen besseren Leistungsstand bei Kindern aus Zuwandererfamilien hervorrufen können, und ließ in diese Auswertungen Daten vom Institut zur Qualitätssicherung für das Bildungswesen einfließen.

Zum Tragen kamen bei der Analyse Datenerhebungen von Schülern mit Migrationshintergrund im Bereich der neunten Klassen und der Bildungsforscher kam zu dem Schluss, dass die betreffenden Schüler keine besseren Leistungen erzielten, auch wenn sie von Pädagogen mit ausländischen Wurzeln unterrichtet wurden. Nach der Auffassung Neugebauers setze man in diese Lehrkräfte zu hohe Erwartungen und der Migrationshintergrund allein sei noch kein ausschlaggebendes Merkmal für Kompetenz. Wichtig sei eine gute pädagogische Ausbildung mit der Fähigkeit zum Unterrichten der heterogenen Klassenverbände, egal welche Herkunft der Lehrer aufweist, so der Bildungsforscher.

Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
  1. Spiegel Online – Lehrer mit Migrationshintergrund
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