Zuletzt aktualisiert am 10.02.2025 um 11:54 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Um die Lehrerausbildung in Zeiten des Lehrermangels attraktiver zu gestalten, sucht die baden-württembergische Kultusministerin nach neuen Alternativen. Angehende Lehrkräfte sollen fortan das Referendariat auch in Teilzeit absolvieren können.
Die zuständige Ministerin Susanne Eisenmann (CDU) folgt damit einem Konzept, welches im vergangenen Jahr bereits in Nordrhein-Westfalen umgesetzt wurde. Die neue Möglichkeit eröffnet sich Lehrkräften aller Schularten, welche einen pflegebedürftigen Angehörigen versorgen, ein Kind betreuen oder die selbst einer Schwerbehinderung unterliegen. Das Land Baden-Württemberg hatte bereits zum Jahreswechsel die gesetzlichen Grundlagen für die Maßnahme geschaffen und entsprechende Änderungen im Landesbeamtengesetz beschlossen. Ausbildungs- und Prüfungsordnungen wurden zeitgleich novelliert.
Erleichterung bei gleichbleibender Qualität
Kultusministerin Eisenmann verwies mit der Einführung der neuen Möglichkeit auf die Steigerung der Attraktivität zum Ergreifen des Lehrerberufs. Durch das Referendariat in Teilzeit werde dem augenscheinlichen Wunsch vieler angehender Lehrkräfte entsprochen, die neben der anspruchsvollen Ausbildung ein Kind betreuen oder sich um einen pflegebedürftigen Angehörigen kümmern, so Eisenmann. Es gehe darum, Erleichterungen und Flexibilität zu schaffen, ohne auf qualitativ hochwertige Standards des Ausbildungsrahmens zu verzichten. Durch das Teilzeit-Modell erhöht sich der Vorbereitungsdienst auf 30 Monate, statt der regulären 18 Monate. Das bedeutet fünf Schulhalbjahre statt drei. Um die organisatorischen Abläufe des Schulunterrichts beizubehalten, bleibt das Teilzeit-Referendariat an die Zeiträume des Schulkalendariums eingebunden.
Spielräumen für individuelle Teilzeitgestaltungen erteile das zuständige Ministerium eine Absage. Man müsse dem Schuljahresrhythmus und der Unterrichtsorganisation Rechnung tragen, ohne Einbußen bei der Ausbildungsqualität hinzunehmen, so ein Ministeriumssprecher. Die neuen Referendariatskurse an den Gymnasien und den Berufsschulen haben bereits am 7. Januar dieses Jahres begonnen. Die Kurse zum Vorbereitungsdienst der Grundschulen, der Werkrealschulen, der Haupt- und Realschulen sowie für die Sonderpädagogik starteten am 1. Februar. Nach Informationen der Schulbehörden haben erstmals rund 30 Nachwuchslehrkräfte das Teilzeit-Referendariat in Anspruch genommen.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- Ministerium für Kultus, Jugend und Sport – Referendariat auch in Teilzeit
- news4teachers – Gegen den Lehrermangel: Teilzeit-Referendariat soll die Ausbildung attraktiver machen
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