Zuletzt aktualisiert am 15.01.2025 um 3:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Es besteht kein Zweifel daran, dass das Problem der unbesetzten Lehrerstellen an Grundschulen, Gymnasien oder Realschulen in Deutschland teilweise gewaltige Dimensionen annimmt, wobei Berlin, Sachsen und andere soziale Brennpunktorte übermäßig stark betroffen sind. Was aber sind die Gründe für diesen offensichtlich nicht einfach zu bewältigenden Missstand im Bildungssystem?
Gründe für die gravierende Diskrepanz
Zweifellos trägt eine akut ansteigende Schülerzahl mit Schwerpunkt in Ballungszentren und Großstädten wie Berlin substantiell dazu bei, dass ein eklatanter Mangel an qualifizierten Lehrern für die zur Verfügung stehenden Lehrstellen besteht. In Verbindung mit einem unbedachten Stellenabbau und den viel zu wenigen Lehramtsanwärtern sowie der hohen Anzahl von Lehrern, die ihrer bevorstehenden Pensionierung entgegensehen, hat diese Entwicklung zu einem beispiellosen Notstand im Bildungssystem geführt. Ein weiterer nicht zu übersehender Faktor ist die unausgeglichene Verteilung von Lehrkräften landesweit. Denn in Ländern wie Bayern erhielten in den vergangenen Jahren gerade einmal 3 % aller qualifizierter Bewerber eine Einstellung, sodass viele junge Lehramtsanwärter, die das Stellenprofil an einer Realschule oder einem Gymnasium mustergültig erfüllen, sich mit der Perspektivlosigkeit ihrer Situation auseinandersetzen müssen, denn in Bayern nehmen die Schülerzahlen rasant ab. Jedenfalls bleibt für diese hoch qualifizierten jungen Lehrer wenigstens die Möglichkeit offen, in anderen Bundesländern Anstellungsangebote zu erhalten. In anderen Ländern sehen sich die in arge Bedrängnis geratenen Schulen gezwungen, praktikable Lösungen zu finden, um den zu Recht beunruhigten Erziehungsberechtigten und unzufriedenen Schülern akzeptable Alternativen zu bieten.
Vertretungslehrer, Quereinsteiger, Ruheständler und Eltern übernehmen das Lehrzepter
In Notstandsgebieten wird nach allen Mitteln gesucht, um geeignetes Lehrpersonal durch mehr oder weniger attraktive Angebote zum Unterrichten an den schulischen Einrichtungen zu bewegen. Diverse Stimuli wie finanzierte Bewerbungsgespräche, Lohnplus, Umzugsprämien und unbefristete Verträge sollen ausgebildete Lehrer und fähige Quereinsteiger dazu bewegen, sich für einen der vielen unbesetzten Lehrerposten zu bewerben. Leider hat sich die Situation in einigen Gebieten so weit zugespitzt, dass auch unterqualifiziertes Lehrpersonal wie Studenten und in manchen Fällen sogar Eltern, die das jeweilige Stellenprofil nur teilweise oder überhaupt nicht erfüllen, zeitweilig Lehrerposten besetzen müssen, um einen einigermaßen regulären Unterrichtsablauf zu gewährleisten. Diese prekäre Situation belastet natürlich den Schulbetrieb und beeinträchtigt die Qualität in hohem Maße. Die unkonventionelle Methoden und alternativen Lehrpraktiken, können auf Dauer keine optimalen Voraussetzungen bieten, um die Leistungsfähigkeit der Schüler sowie die Entfaltung und Förderung ihrer individuellen Fähigkeiten sicherzustellen. Es versteht sich von selbst, dass jeder Schüler ein Recht darauf hat, von qualifizierten Lehrern und Pädagogen unterrichtet zu werden. Hier hilft nur ein von Bildungsexperten klug konzipierter Masterplan, um das Problem des Lehrermangels erfolgreich zu bewältigen und vor allem langfristig dafür zu sorgen, dass Herausforderungen solcher Art zukünftig rechtzeitig erkannt und erfolgreich gelöst werden.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- sueddeutsche.de: Schule sucht Lehrer – und wendet sich per Rundbrief an die Eltern
-
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