Zuletzt aktualisiert am 22.09.2024 um 4:52 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Derzeit streitet der Landtag darüber, ob die Reaktionen der Landtagsregierung auf den Lehrermangel zu spät erfolgten. Die SPD prognostiziert weiteren Lehrermangel in der Zukunft. Wird die Hochschulinitiative, vorgestellt von Minister Alexander Lorz, für den nötigen Gegenwind sorgen?
Der hessische Hochschulpräsident hat Bereitschaft signalisiert, für mehr Studienplätze im Fach Lehramt für Grund- und Förderschulen zu sorgen. Stehen diese im kommenden Wintersemester zur Verfügung, wird es natürlich trotzdem noch ein paar Jahre dauern, bis die ausgebildeten Lehrer einsatzbereit sind, so Lorz. Daraus ergab sich eine intensive Debatte, ob man nicht längst hätte reagieren müssen.
Lehrermangel hätte früher bekämpft werden müssen
SPD, Linke und FDP geben Lorz die Schuld für diesen Zustand. Er habe den Lehrermangel und die angemessenen Gegenmaßnahmen schlichtweg verschlafen, so SPD-Bildungspolitiker Christoph Degen. Aktuell gibt es zahlreiche Klassen, die sich einen Klassenlehrer mit einem anderen Kurs teilen müssen.
CDU und Grüne kontern
Durch die große Flüchtlingswelle, die über 25000 neue Schüler hervorgebracht hat und den unvorhersehbaren Anstieg der allgemeinen Schülerzahl konnte der Lehrermangel in dieser Ausprägung nicht vorhergesehen werden. Mit dem Dreistufenplan gäbe es ja auch schon Maßnahmen, die aktuell fruchten. So werden derzeit pensionierte Lehrer um eine Rückkehr und kurz vor der Pensionierung stehende Lehrkräfte um eine Verlängerung der Dienstzeit gebeten.
Man habe schon mehr als 300 Zusagen bekommen. “Überschüssige” Gymnasiallehrer sollen zukünftig vermehrt an Grund- und Förderschulen eingesetzt werden. Langfristig werden die Unis dann auch noch zusätzliche Lehrkräfte ausbilden.
Immer noch viele freie Lehrerstellen
In Frankfurt konnten 90 Stellen für Grundschullehrer nicht besetzt werden. An den Förderschulen Hessens kommen weitere 77 Stellen hinzu. Gabriele Faulhaber wirft Lorz vor, dass er die Hilferufe der Lehrer überhört habe. Die Flüchtlinge seien auf jeden Fall nicht Schuld am Lehrermangel. Die meisten davon kommen nicht auf Förderschulen und auch der Grundschul-Anteil hält sich in Grenzen. Die FDP fordert die Rahmenbedingungen für Lehrer zu verbessern.
CDU gibt sich nicht geschlagen
Mehr als 800 neue Lehrerstellen habe die Koalition in 2016 geschaffen und diese auch besetzt. 2017 würden noch einmal 1700 neue Stellen freigegeben. Die Grünen warfen der SPD in der Debatte vor, auch keine besseren Vorschläge zu haben. Lorz erklärte am Schluss: “2017 werden immer noch 200 bis 300 Lehrerstellen fehlen.”
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