Zuletzt aktualisiert am 15.02.2025 um 23:54 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Die Begleitung junger Menschen in ihrer Entwicklungsphase zum Erwachsensein, ihnen Hilfestellung zu geben und Wissen zu vermitteln, macht das Lehrersein zum Traumjob. Aber es gibt auch Schattenseiten. Mangelnde Anerkennung des Lehrerberufs in Teilen der Bevölkerung, Mitleid von Eltern mit Lehrkräften oder Lehrermangel finden sich als Schlagzeilen in den Medien.
Angriffe auf Lehrer – gesellschaftliches Tabu?
Gewalt gegen Lehrerkräfte findet meist nur in spektakulären Fällen wie Mordtaten Erwähnung. Es ist an der Zeit, dass die Öffentlichkeit wahrnimmt, dass zunehmend der Lehrer als Vertreter der staatlichen Institution Schule oder als unbeliebter Unterrichtender zur Zielscheibe aufgestauten Frusts wird. Schuldzuweisungen für eigenes Versagen, unterstützt von abqualifizierenden Politikeräußerungen, tragen dazu bei, Groll für einen ganzen Berufsstand zu hegen. Dieser Unmut äußert sich zum Teil in unsäglichen Schmähungen, die weder tolerierbar noch hinnehmbar sind.
Ein Plädoyer für den offenen Umgang mit Gewalt gegenüber Lehrkräften
Seriöse Befragungen belegen, dass die Anzahl von Attacken psychischer und körperlicher Gewalt gegenüber Lehrkräften ansteigt. Cybermobbing und Distanzlosigkeiten treten am Gymnasium ebenso auf, wie beispielsweise an der Realschule. Jedoch gibt es eine große Dunkelziffer von Kollegen, die aus Scham nicht zugeben, dass sie Opfer von Schülerangriffen geworden sind. Solidarität unter den Lehrkräften, Unterstützung der Betroffenen durch die vorgesetzte Dienstbehörde und offensiver Umgang mit dem Thema Gewalt durch die Schulleitungen sind geboten. Es darf kein Verschweigen aus Angst vor sinkenden Schülerzahlen oder anderen Imageproblemen geben. Die Politik ist gefordert, sich der Problematik anzunehmen und Lösungen zu erarbeiten. Lehrer werden ausgebildet in unterschiedlichen Unterrichtsmethoden, sie fördern und fordern, sichern den Kompetenzzuwachs und erziehen. Sie erarbeiten Regeln des Umgangs miteinander und beherrschen Formen der Konfliktlösung. Es gehört jedoch nicht zu ihren Aufgaben, Bedrohungen als Teil des Lehrerberufes zu akzeptieren.
Keine Toleranz gegenüber Respektlosigkeiten
Wichtig ist, dass jede betroffene Lehrkraft einen verbalen oder tätlichen Angriff der Polizei meldet. Die allgemeine Verrohung der Jugendlichen oder der fehlende Überblick bezüglich der Tragweite des Tuns können keine Entschuldigung für das Handeln sein. Ein Appell für mehr Gelassenheit in Umgang mit Schülerattacken ist sinnvoll, aber es gibt Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Völlig unakzeptables Verhalten ist entsprechend zu ahnden – zum Wohle des Lehrers, der Mitschüler und letztendlich des Übeltäters. Nur so kommen wir Lehrkräfte unserem Erziehungsauftrag nach.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- noz.de: Warum werden Lehrer so häufig angegriffen?
-
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