Zuletzt aktualisiert am 02.10.2024 um 8:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Der steigende Bedarf an Lehrkräften wird auch zukünftig die Bundesländer vor große Herausforderungen stellen. Was für Bewerberinnen und Bewerber auf das Lehramt günstige Prognosen offenbart, bringt die Länder zu immer neuen Modellrechnungen und Analysen, welche im Rahmen der Kultusministerkonferenz für den Bedarfszeitraum der Jahre 2020 bis 2030 publiziert wurden.
Bericht verweist auf gute Einstellungschancen innerhalb des Schulsystems
Die Berechnungen verweisen auf steigende Schülerzahlen, die sich je nach Bundesland unterschiedlich gestalten werden und dennoch klar definieren, dass es in diversen Lehramtsbereichen zusätzlichen Bedarf geben wird. Aktuell ist der Primarbereich unterversorgt und bis zum Jahr 2025 werden pro Jahr rund 1700 Stellen fehlen. Diese Situation soll sich ab dem Jahr 2025 umkehren und bis zum Jahr 2030 ein Überangebot von rund 2240 Lehrkräften entstehen. In den beruflichen Fächern des Sekundarbereichs II sowie den Berufsschulen ergeben die Berechnungen besonders innerhalb der Länder im Osten der Bundesrepublik ein jährliches Defizit von rund 970 Lehrerinnen und Lehrern. Die betroffenen Länder sollten dieser Entwicklung dringend entgegensteuern.
Im Segment der Sonderpädagogik liegt der fehlende Bedarf bis zum Jahr 2026 im Durchschnitt bei etwa 930 Lehrkräften und wandelt sich ab dem Jahr 2027 in ein stetig wachsendes Überangebot. Einzig im Sekundarbereich I zeigt die Prognose auf einen durchgehenden Mangel für die Lehramtsstellen in allen Schularten. Fehlten in diesem Bereich im Jahr 2020 noch rund 4770 Lehrkräfte, so sinkt die Zahl bis zum Jahr 2030 auf etwa 1300. Als Ausnahme im vorliegenden Bericht gelten die allgemeinbildenden Fächer des Sekundarbereichs II sowie die Gymnasialsparte, die innerhalb der nächsten Jahre im gesamten Bundesgebiet ein durchschnittliches Überangebot von 2200 Lehrern/ – innen verzeichnen sollten.
Anstrengungen zur Steigerung der Lehrkräfteanzahl intensivieren
Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin und derzeitige Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), sieht den bereits in damaligen Prognosen analysierten Engpass an Lehrkräften bestätigt. Entgegenwirken könne man der demografischen Entwicklung nur durch weitreichende Anstrengungen, noch mehr junge Menschen für den Lehrberuf zu gewinnen, so Hubig. Zwar seien die Bundesländer schon seit geraumer Zeit dabei, etliche Maßnahmen zur Steigerung der Lehrkräfteanzahl durchzuführen, darunter beispielsweise die deutliche Erhöhung von Studienplätzen, doch müsse man nun nochmals die Intensität der wirksamen und kurzfristig erfolgreichen Anstrengungen erhöhen.
Grundlage des Berichtes „Lehrereinstellungsbedarf und Lehrerangebot in der Bundesrepublik 2020 bis 2030“ sind die prognostizierten Schülerzahlen. Der jährlichen Berichterstattung über dieses Themengebiet liegt ein Beschluss der Kultusministerkonferenz aus dem Jahr 2018 zugrunde. Dieses Vorgehen hatte seinerzeit den Zweck, die Entwicklungen und Veränderungen der Lehrer- und Schülerzahlen zu beobachten sowie zu realisieren, um angemessen darauf reagieren zu können. Grundlegende Basis zu dieser Erhebung sind allerdings die Modellrechnungen aus den einzelnen Ländern, welche über die detaillierten Ergebnisse ihrer Datenanalysen informieren.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema
Bewertung abgeben
( Abstimmen)