Zuletzt aktualisiert am 09.10.2024 um 4:52 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Sprachbarrieren sind in einer multikulturellen und globalen Gesellschaft schon seit den frühen 90er Jahren keine Seltenheit, aber seit der europäischen Osterweiterung und den Folgen der Zuwanderung sind die Anforderungen nochmals gestiegen.
Sprachkundige Mitarbeiter gewinnen an Bedeutung
Nach einer von der Deutschen Presseagentur (dpa) durchgeführten Umfrage werden besonders in den großen Städten Beamte und Mitarbeiter von Verwaltung, Behörden sowie der Polizei, die über fundierte Fremdsprachenkenntnisse verfügen, immer wichtiger. Das sächsische Innenministerium erläuterte, dass bei der Polizei Englisch auf dem Ausbildungslehrplan im Vordergrund stehe, da es auf internationaler Ebene Hauptfremdsprache sei. In spezifischen Lehrgängen werden berufsbegleitend Tschechisch, Russisch und Polnisch angeboten. Diese Lehrgänge werden von interessierten Beamten gut angenommen und besucht.
Das Ministerium ergänzte, dass weiterbildende Maßnahmen im Fremdsprachenbereich auch dann durchgeführt werden, wenn der Dienst dieses erfordere. Seit dem Jahr 2016 werde auch Arabisch angeboten. Neben den genannten Sprachen gibt es auch Beamte, die Griechisch, Ungarisch, Sorbisch und Französisch beherrschen. Bei der Ausländerbehörde gehöre Englisch zum Standard, jedoch muss in vielen Fällen auch aus rechtlichen Gründen ein Dolmetscher hinzugezogen werden. Hierfür werden auch ehrenamtliche Gemeindedolmetscher eingesetzt, denn gerade im Zuge der Zuwanderung sind deren Einsätze im vergangenen Jahr enorm angestiegen.
Verwaltung und Gemeinden
In Dresden werden den Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltung unterschiedliche Sprachkurse angeboten. Stadtsprecher Karl Schuricht versicherte, dass man im Bereich Englisch gut aufgestellt sei, merkte aber auch an, dass es Kollegen gebe, die Russisch, Polnisch, Spanisch, Französisch, Tschechisch, Ungarisch, Arabisch oder sogar Hindi und Bengali beherrschen. In Chemnitz hat sich die Verwaltung in den Sprachbereichen Englisch und Französisch verbessert und dort wird seit zwei Jahren auch eine gezielte sprachliche Fortbildung angeboten. Zusätzlich konnten in Chemnitz Mitarbeiter aus EU-Staaten wie Italien und Ungarn gewonnen werden. Viele Mitglieder der slawischen Minderheit, der Sorben, sind in der Kreisstadt Bautzen beheimatet, die nach eigenen Angaben über 65 Mitarbeiter verfügt, deren Muttersprache sorbisch ist.
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