Zuletzt aktualisiert am 29.09.2024 um 16:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Egal ob Lehrer, Polizist oder Gerichtsvollzieher. Laut des Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) werden Beamte der einzelnen Bundesländer teilweise sehr unterschiedlich bezahlt. Die Unterschiede der Besoldung kann jährlich mehr als tausend Euro betragen. Laut der DGB zahlt der Freistaat Bayern ihren Beamten am meisten. Berlin zahlt hingegen am wenigstens. Durch die abgeschlossene Tarifrunde für die Angestellten im Landesdienst sollten sie rückwirkend zum 01.01.2017 um 2 % mehr Geld erhalten. Leider werden nicht alle Länder das Ergebnis der Tarifrunde eins zu eins auf deren Beamte übertragen. Seit dem Jahre 2006 steht es Bund und Ländern frei, ob sie die Tarifabschüsse für die eigenen Beamten übernehmen wollen. Weihnachts- oder Urlaubsgeld darf seit 2002 komplett gestrichen oder gekürzt werden. Elke Hannack (DGB) will, dass die “Besoldung nach Kassenlage” aufhört.
Wie groß sind die Unterschiede bei der Beamtenbezahlung tatsächlich?
Nehmen wir uns das Beispiel eines Polizeimeisters in der Besoldungsstufe A7. Durchschnittlich verdient er 33.666 Euro Brutto pro Jahr. In Bayern liegt das Einkommen knapp 1550 Euro darüber, während es in Berlin 2075 Euro weniger sind. Dieses Beispiel lässt sich auf viele Berufe ausweiten. Hierzu haben wir eine kleine Übersicht erstellt:
Beruf | Durchschnitt | Maximum | Minimum |
Straßenmeister | 39.495 Euro | 40.300 Euro | 38.689 Euro |
Gymnasiallehrer | 59.794 Euro | 62.737 Euro | 57.061 Euro |
Sekretärin | 31.092 Euro | 33.324 Euro | 28.860 Euro |
Museumsdirektor | 81.090 Euro | 85.512 Euro | 76.668 Euro |
Wie lassen sich diese Differenzen erklären?
2006 gab es die große Föderalismusreform. Seitdem dürfen die Länder selbst entscheiden, ob und in welcher Form die Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst übernommen werden. Die Tarifverhandlungen finden mit den Gewerkschaften statt. Dann kommt es zu einer Übertragung der Abschlüsse auf die Landesbesoldungsgesetze. Leider haben einige Länder die Tariferhöhungen ignoriert und nicht vollständig an die Beamten weitergegeben.
Welche Probleme können durch die Unterschiede entstehen?
Sobald in einem Bundesland mehr für die Beamten gezahlt wird, entsteht eine Abwanderung. Qualifizierte Beamtenanwärter aus eher schwächeren Ländern suchen sich eine Arbeitsstelle in einem Bundesland, in dem Sie mehr bekommen für Ihre Tätigkeit. Es ist auch nicht zu erwarten, dass sich die Gehaltskluft wieder schließt. Die Länder versuchen inzwischen, mit Prämien bzw. Zulagen neue Bewerber zur Aufnahme einer Tätigkeit zu bewegen.
Wie werden Tarifabschlüsse aktuell behandelt?
Beamte bekommen seit Mitte Februar 4,35 Prozent mehr Lohn innerhalb von zwei Jahren. Zumindest in der Theorie, denn die Übertragung wird von Bayern, Hamburg, Saarland, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen vollständig übernommen, alle anderen Länder zögern. Zusätzlich übernimmt NRW die Lohnerhöhung erst mit einer Verzögerung von 3 Monaten.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- Abendzeitung-Muenchen.de – Bericht: Große Einkommenskluft bei deutschen Beamten
- Manager-Magazin.de – Wo Beamte in Deutschland am meisten verdienen
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