Zuletzt aktualisiert am 20.09.2024 um 20:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Die Erkenntnis, dass Arbeit auch krank machen kann, ist nicht neu und gerade enormer Stress kann psychische, aber auch physische Folgeschäden verursachen. US-amerikanische Wissenschaftler haben in neusten Forschungsergebnissen die Faktoren analysiert, die für die Gesundheit am gefährlichsten sind.
Hunderte Studien analysiert
Wissenschaftler der Universitäten Stanford und Harvard werteten insgesamt 288 Studien aus und kamen in ihrer Analyse zu dem Schluss, dass insgesamt 11 Stressfaktoren für eine Vielzahl von altersbedingten Krankheits- und Todesfällen in den Vereinigten Staaten verantwortlich sind. Durch die Abnahme der körperlichen Arbeit in den Industrieländern und den verbesserten Arbeits- und Gesundheitsschutz bei der industriellen Produktion sind in diesem Bereich die körperlichen Stressfaktoren gesunken. Auf der anderen Seite haben sich die Stressanteile bei den Berufsbereichen im Rahmen der Digitalisierung deutlich erhöht. Die Auswirkungen von körperlichem und seelischem Stress resultieren in den meisten Fällen aus psychischen Belastungen und gelten für den Großteil der westlichen Industrienationen.
Ursachen und Folgen
Zwar fällt in der Bundesrepublik ein Stressfaktor weg, mit dem amerikanische Arbeitnehmer dauerhaft zu kämpfen haben, nämlich die fehlende Krankenversicherung, doch die verbleibenden Verursacher von psychischen und physischen Folgeschäden sind auch hier in zahlreichen Studien immer wieder definiert worden.
- Leistungsdruck und Überstunden
- geringer sozialer Rückhalt am Arbeitsplatz
- gefühlte Ungerechtigkeiten am Arbeitsplatz
- unzureichende Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Schichtarbeit und Jobunsicherheit
- Gefühl von Kontrollverlust im Job
- Arbeitslosigkeit
Ein aktueller, erheblicher, mit umfassenden Zahlen belegter Stressfaktor im beruflichen Alltag der Bundesrepublik sind die bezahlten Überstunden, die mit mehr als 800 Millionen pro Jahr und stetig steigender Tendenz zu Buche schlagen. Durch diese erheblichen Belastungen haben Beschäftigte immer weniger Möglichkeiten für notwendige Entspannungsphasen. Dieses betrifft im hohen Maße auch die Familien. Der mit der Beschäftigung einhergehende Zeitdruck und die in vielen Bereichen der digitalisierten Arbeitswelt geforderte ständige Erreichbarkeit des Arbeitnehmers sind weitere nicht zu unterschätzende Belastungsfaktoren.
Viele deutsche Unternehmen haben bereits auf die Problematik reagiert und setzen geeignete Gegenmaßnahmen um. Betriebsinterne Kinderbetreuung, ausgedehnte Ruhe- und Wellnessbereiche, Möglichkeiten für sportliche Betätigung, unterschiedliche Angebote im Bereich der Verpflegung und Gastronomie, Yoga sowie psychologische Betreuung sind nur einige Beispiele, wie sich auch Arbeitgeber auf die veränderten Gegebenheiten der Moderne anpassen können.
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