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Integration droht zu scheitern — Lehrer fühlen sich mit Flüchtlingskindern allein gelassen

Apr
25
2016

Integration beginnt mit Sprache; Bild: magele - Fotolia

Unter den einreisenden Flüchtlingen ist etwa jeder Dritte ein Kind oder Jugendlicher. Laut Schätzungen von UNICEF leben derzeit knapp 65.000 schulpflichtige Jugendliche mit unsicherem Aufenthaltsstatus in Deutschland, für deren Integration vor allem viele Lehrkräfte sorgen sollen. Die Devise „Bildung gleich Integration“ fordert den zuständigen Lehrern alles ab, denn es gibt weder genügend spezifisches Unterrichtsmaterial, noch ausreichende Möglichkeiten anständig mit den Schülern zu kommunizieren.

Mangelnde Deutschkenntnisse

Nicht selten haben sich Lehrer und Schulklassen binnen weniger Tage auf die Ankunft von neuen Schulkameraden aus Krisengebieten einzustellen. Nicht nur Sprachbarrieren, sondern auch gravierende kulturelle Unterschiede machen diese Vorbereitung für Lehrer nahezu unmöglich. Wie geht man mit Kindern um, die viel zu viel in ihrem jungen Leben erlebt und gesehen haben? Wie soll man ihnen die Mitternachtsformel in Mathe erklären, wenn sie kaum mehr als drei Worte Deutsch sprechen? Es gibt für diese Situation weder kompetente Unterstützung noch geeignete Lehrpläne. Bei den jüngeren Kindern ist eine Integration in der Regel deutlich einfacher, doch wie geht man mit den Jugendlichen um? Diese sollen so schnell wie möglich in den Arbeitsmarkt eingeführt werden, doch ohne Sprachkenntnisse gestaltet sich eine Lehre etwas schwierig.

Material nur durch Spenden

Viele Flüchtlingskinder sind für ihren ersten Schulbesuch genau so wenig gewappnet, wie ihre Lehrer. Oftmals haben sie weder Block noch Stift zur Hand. Diese zu organisieren fällt dann den Lehrkräften zu. Wer als Lehrer seinen Unterricht professionell weiterführen will, der muss oftmals auf Kirchenspenden zurückgreifen oder das Arbeitsmaterial gar aus eigener Tasche finanzieren. Das größte Problem ist und bleibt jedoch die Verständigung. Trotz zusätzlicher Deutschlehrer und freiwilliger Helfer können längst nicht genug Kinder unterrichtet werden, sodass eine schnelle Unterrichtsintegration ausbleibt. Viele Deutschlehrer müssen die Sprachkurse zudem zusätzlich zum normalen Arbeitspensum bewältigen und haben keinerlei Schulungen erhalten.

Ungleiche Verteilung der Flüchtlingskinder

Vielerorts fehlt es an den Schulen neben Dolmetschern auch an Schulpsychologen und Sozialarbeitern. Ein weiteres Ärgernis vieler Schulen, ist zudem die Ungleichverteilung der Kinder. Die Infos, wann und wie viele Neuankömmlinge auftauchen, kämen zu dem oftmals kurz vor knapp. Das erschwert den Schulen die Vorbereitung zusehens. Schulämter seien auf Nachfrage auch nur schwer zu erreichen, so berichteten viele Schulen. Viele Lehrer fühlen sich daher den Schulbehörden ausgeliefert. Momentan wird erneut über die Einstellung weiterer Lehrer und Dolmetscher diskutiert.

 
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
  1. badische-zeitung.de – Sprachkurse für Asylbewerber — ein schier unentwirrbares Geflecht
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