Zuletzt aktualisiert am 27.09.2024 um 8:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Das Bundesland Hessen liegt in Bezug auf die Besoldung eher im unteren Drittel. Das soll sich jedoch demnächst ändern, geht man von der angekündigten Erhöhung der Beamtenbesoldung aus. Allerdings stieß dieser „Besoldungszuschlag“ nicht bei allen auf Begeisterung. Der Beamtenbund kritisierte bereits, dass die Erhöhung viel zu niedrig ausgefallen sei und zu spät greifen würde. Trotz der angekündigten Verbesserung der Besoldung will die Arbeitnehmervertretung eine verfassungsrechtliche Klage einreichen. In der nächsten Plenarsitzung in Wiesbaden soll dieses Thema ebenfalls besprochen werden.
420 Euro mehr im Jahr
Die Bezüge für alle Beamten sollen bereits ab Juli 2016 um mindestens 420 Euro im Jahr steigen. Diese Äußerung bedeutet vor allem für die niedrigeren Besoldungsgruppen ein stärkeres Plus als angenommen, denn die 420 Euro übersteigen die angekündigte Ein-Prozent-Erhöhung. Für Beamtenanwärter sollen es jährlich sogar knapp 600 Euro mehr sein. Diese Erhöhung soll Ausbildungsberufe bei der Polizei, Feuerwehr und Verwaltung wieder attraktiver machen. Wenn auch derzeit viele Beamte eingestellt werden, mangelt es noch dennoch an Nachwuchs. Der Besoldungszuschlag für die Beamten wird das Bundesland Hessen etwa 5 Millionen Euro kosten.
Beamtenbund fordert Gleichbehandlung
Laut Hochrechnung des Beamtenbundes erreicht die Besoldungsanpassung nicht einmal die 2-Prozent-Marke. Damit liegt sie deutlich unter der Anhebung der Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst. Diese erhalten in 2016, 2 % mehr und in 2017 nochmals weitere 2,4 %. Zusätzlich zur Besoldungserhöhung verkürzen sich auch die Arbeitszeiten. Bis zu einem Alter von 50 Jahren mussten hessische Beamte bisher 42 Wochenstunden erbringen. Diese werden nun, ab August 2017, auf 41 Stunden verkürzt. Um einer Arbeitsverdichtung entgegenzuwirken, werden für 2017 knapp 970 neue Stellen geschaffen. Die Tatsache, dass die Wochenarbeitsstunden eigentlich bereits ab 01. Januar 2017 reduziert werden sollten, stößt dem Beamtenbund sauer auf. Trotz der Absenkung müssen hessische Beamte deutlich mehr arbeiten, als Staatsdiener in anderen Bundesländern. Die Reduzierung von 42 auf 41 Wochenstunden sei lediglich ein „Taschenspielertrick“. Zukünftig müsse deutlich mehr passieren, so der Beamtenbund.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- welt.de – Nachschlag bei Beamtenbesoldung trifft auf Kritik
- welt.de – Höhere Beamtenbesoldung nach langem Streit beschlossen
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