Zuletzt aktualisiert am 14.10.2024 um 4:52 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
In Nordrhein-Westfalen sorgt die unterschiedliche Besoldung von Lehrkräften weiterhin für Differenzen. Besonders die Schlechterstellung der Grundschullehrer, die bereits seit dem Jahr 2009 eine zeitlich gleichwertige Ausbildung absolvieren, sind mit der Situation äußerst unzufrieden. Die nordrhein-westfälische Regierung will die Besoldung anpassen, konkrete Planungen hierzu gibt es aber offensichtlich nicht.
Gesetzentwurf der SPD-Opposition
Nach dem Eingeständnis, die ehemalige rot-grüne Landesregierung habe es versäumt, eine entsprechende Besoldungsanpassung zeitgerecht umzusetzen, hat die SPD-Opposition nun letzte Woche einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Düsseldorfer Landtag eingebracht, der eine gleich hohe Einstiegsbesoldung für Lehrer in allen Schulformen vorsieht. Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Jochen Ott, sprach in diesem Zusammenhang mit notwendigen Investitionen von etwa jährlich 600 Millionen Euro und verwies auf das Vorhandensein der Finanzmittel, die die ehemalige rot-grüne Landesregierung der neuen Regierung von CDU und FDP übergeben habe.
Kein überstürztes Handeln
Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU) mahnte gegenüber den Medien vor allzu überstürztem Handeln. Durch die 2009 in Kraft getretenen Änderungen seit jedem politisch Verantwortlichen klar, dass diese beamtenrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, so Lienenkämper. Der Finanzminister kündigte wohlüberlegte Schritte zur Besoldungsanpassung an, die in einem gut durchdachten zeitlichen Rahmen in entsprechenden Vorschlägen dem Landtag vorgelegt werden.
Aufgrund der angespannten Lage und der Unzufriedenheit unter den Grundschullehrern kann die Landesregierung die Anpassungen aber nicht mehr auf die lange Bank schieben, da es kaum nachvollziehbar ist, dass bei gleicher Ausbildung die Grundschullehrkräfte deutlich weniger verdienen als die Lehrer an den weiterführenden Schulen. So argumentieren viele Lehrkräfte auch, dass sich zwar Lerninhalte unterscheiden, doch sich an den Grundschulen auch höhere Pflichtstundenzahlen einstellen, sowie die Verteilung der Aufgaben auf einen wesentlich kleineren Kollegenkreis ergibt.
Grundsätzlich ist angesichts des chronischen Lehrermangels und der besorgniserregenden Situation im Grundschullehrerbereich dringend eine Lösung notwendig, auch hinsichtlich der Attraktivität des Lehrerberufs für die Zukunft. Denkbar wäre auch ein Stufenplan, wie er auch in anderen Bundesländern favorisiert wird. In Nordrhein-Westfalen werden es zum nächsten Jahr wohl rund 2700 Lehrkräfte mit längerer Ausbildung und geringfügigeren Einkommen sein, doch welchen politischen Lösungsweg das Land verwirklichen möchte, ist auch neun Jahre nach den Änderungen zur Lehrerausbildung völlig ungeklärt.
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