Zuletzt aktualisiert am 15.02.2025 um 23:54 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Die Inklusion ist zurzeit in aller Munde und scheinbar jede Schule hat sie sich zum Ziel gesetzt, doch wie gut sind Schüler mit Handicap tatsächlich in „normalen“ Klassen aufgehoben? In letzter Zeit werden immer wieder Beschwerden seitens der Eltern laut, ihre Kinder würden nicht richtig gefördert werden. Es stellt sich also die eindeutige Frage, ob das vorrangige Ziel der Inklusion denn überhaupt noch von allen Lehrkräften verfolgt wird.
Mehrheit der Lehrer gegen Inklusion
Mittlerweile wird in jeder Schule, die etwas auf sich hält, das Wort Inklusion großgeschrieben. Doch wie wenige Schulen Inklusion wirklich zu 100 % praktizieren, beziehungsweise praktizieren können, ist ziemlich fraglich. Obwohl viele Schulen proklamieren, sie würden auf alle Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung eingehen, sieht die traurige Realität anders aus. Laut einer Umfrage ist mit 41 % der Lehrer die eindeutige Mehrheit nämlich immer noch nicht mit der Inklusion einverstanden. Das Problem vieler Lehrer besteht vor allem darin, dass es kaum Fortbildungsmaßnahmen bezüglich Unterricht mit gesunden und behinderten Kindern gibt. Die meisten Pädagogen sind schlichtweg überfordert und wissen nicht genau, wie sie den Unterricht gestalten sollen. Wie ein aktuelles Beispiel eines alleinerziehenden Vaters in Hamburg zeigt, sieht ein „Miteinander“ deutlich anders aus.
Inklusion ist „durchweg gruselig“
Wie ein alleinerziehender Vater mit seinem, am Downsyndrom erkrankten Sohn, in einem Stadtteil von Hamburg erfahren musste, sind Theorie und Umsetzung der Inklusion noch weit voneinander entfernt. Er nennt diese Erfahrung und den Umgang mit seinem Sohn „durchweg gruselig“. Die deutschen Lehrer haben noch immer Berührungsängste und sind scheinbar überforderter, als sie zugeben. Ziel ist es, dass ähnlich wie in Skandinavien, irgendwann keine Trennung zwischen behinderten und nicht behinderten Kindern existiert. Für die Eltern von behinderten Kindern ist die Inklusion eigentlich das Verständlichste der Welt, denn sie leben es in ihren Familien ja tagtäglich vor.
Angst vor Chancengleichheit?
So viele Befürworter es bezüglich der Inklusion gibt, genauso viele Gegner lassen sich auch finden. Nicht nur die 41 % der Lehrer, die die Inklusion laut Forsa-Umfrage nicht befürworten, sind ein Problem, sondern auch einige Eltern. Manche Eltern glauben nämlich tatsächlich, dass ihr eigenes Kind weniger oder langsamer lernt, wenn Kinder mit Handicap am Unterricht teilhaben. Vor allem solche Äußerungen lassen immer wieder daran zweifeln, dass behinderte Menschen tatsächlich als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft wahrgenommen und behandelt werden. Es wäre gerade deshalb sinnvoll, das Budget für Fortbildungsmaßnahmen bezüglich eines gemeinsamen Unterrichtes zu erhöhen und so den Lehrern auch noch die letzten Berührungsängste zu nehmen.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
- sueddeutsche.de: Lernziel: Blätter sammeln
- tagesspiegel.de: Kontra Inklusion
- welt.de: Funktioniert die volle Inklusion?
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