Zuletzt aktualisiert am 02.09.2024 um 12:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Der bayerische Kultusminister Bernd Sibler (CSU) reagiert auf den für die nächsten Jahre prognostizierten enormen Zuwachs von Grundschülern und plant für den Herbst dieses Jahres die Einstellung von rund 4.200 neuen Lehrkräften. Außerdem sollen an den bayerischen Universitäten etwa 700 neue Studienplätze für das Grundschullehramt zur Verfügung gestellt werden.
Vorausschauende Maßnahmen
Natürlich, es ist Wahlkampfzeit in Bayern, doch der Kultusminister versichert, dass die Ankündigungen keine Floskeln oder leere Versprechungen darstellen. In Bayern werden in den nächsten Jahren immer mehr Kinder eingeschult. Begründet sieht die Landesregierung diesen Umstand zum einen in den steigenden Geburtenzahlen und zum anderen am Zuzug von Familien aus anderen Bundesländern, der Europäischen Union sowie dem Zustrom von Asyl suchenden Flüchtlingen. Berechnungen zufolge werden die Schülerzahlen bis zum Jahr 2026 dauerhaft ansteigen und allein in Bayern wird sich bis dahin die Zahl der Grundschüler um 50.000 erhöhen.
Kultusminister Sibler sieht in dem neuen Maßnahmenpaket eine vorausschauende Maßnahme, die nicht nur dazu dient, den Unterricht an den Grund-, Mittel- und Förderschulen zu sichern, sondern der Minister sagt damit auch eine Gewährleistung bestehender Programme, wie Förder- und Differenzierungsmaßnahmen sowie das Angebot an spezifischen Arbeitsgemeinschaften zu. Sibler entgegnete gegenüber Medienvertretern damit einem von der Opposition im Wahlkampf heraufbeschworenen Unterrichtsausfall, den es seiner Auffassung nach so nicht geben werde. Befürchtete Einsparungen im Bereich der Digitalisierung und des damit einhergehenden Informatikunterrichts werden durch die neuen Maßnahmen hinfällig, so der Minister.
Neue zusätzliche Studienplätze
Die im Programm enthaltene „Offensive für Lehramtsstudenten“ beinhaltet die Bereitstellung von 700 zusätzlichen Studienplätzen an den bayerischen Universitäten. Nach Angaben aus dem Kultusministerium sollen die zusätzlichen Plätze ab dem nächsten Wintersemester zur Verfügung stehen. Die für das Maßnahmenpaket bewilligten Finanzmittel und die neuen Lehrkraftstellen seien ausreichende Garantie für die Bildungsversorgung der Grund-, Mittel- und Förderschulen. Minister Sibler betonte, dass die eigentliche Herausforderung darin bestehe, eine adäquate Anzahl an Bewerbern zu finden und kündigte auch für diesen Bereich verschiedene Bestrebungen der Landesregierung an.
Einstellungsgarantie
Als erste Vorgabe sieht das Kultusministerium eine „Volleinstellung“ im kommenden Schuljahr vor, betreffend aller Lehrerstellen der Grund-, Mittel- und Fachschulen sowie den Förder- und Sonderpädagogiklehrern. Jeder Bewerber mit einer entsprechend erfolgreich absolvierten Ausbildung wird ein Angebot zur Einstellung mit einer verbindlichen Verbeamtungszusage erhalten, so Minister Sibler. Eine weitere Maßnahme sind die Zweitqualifizierungsmöglichkeiten für Real- und Gymnasiallehrkräfte zum Erhalt einer festen Planstelle und dem Unterrichten an einer anderen Schulform. Dieser, laut Ministerium stark nachgefragte Bereich, wurde bereits von rund 300 Lehrern durchlaufen, welche nun unbefristet zum größten Teil an den bayerischen Mittelschulen Unterricht abhalten.
Weitere 1.300 Lehrkräfte wurden im Rahmen dieser Qualifizierungsmaßnahme bereits registriert, von denen über 500 im September verbindliche Einstellungsangebote erhalten. Für die sogenannte „mobile Reserve“ der Grund- und Mittelschulen werden ebenfalls 50 neue Stellen geschaffen, wie auch im Bereich der Berufsschulen. Eine Unterstützung von befristet angestellten Aushilfskräften gewährt das Kultusministerium mit einem Sonderprogramm. Da innerhalb der nächsten Jahre auch etliche Lehrer in den Ruhestand gehen werden, sind alle Maßnahmen dazu geeignet, Lehrkräfte auszubilden und zu übernehmen, so Minister Sibler.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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