Zuletzt aktualisiert am 24.09.2024 um 16:51 Uhr, Geschätzte Lesezeit: 2-3 Minuten
Die Diskussion ist nicht neu. Bereits seit über einem Jahrzehnt wird kontrovers über ein einheitliches Schulsystem gestritten und debattiert. Dabei ist bereits seit einer Bildungsstudie aus dem Jahr 2007 im Kern klar, dass eine große Mehrheit der Eltern, der Lehrer sowie vieler Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik für einheitliche Rahmenbedingungen der Schüler sind.
Preisgekrönte Lehrkräfte stoßen die Diskussion neu an
Im Rahmen einer vom Nachrichtenmagazin „Focus“ inszenierten Diskussionsrunde haben viele mit dem Deutschen Lehrerpreis ausgezeichnete Pädagogen die unterschiedlichen Bildungswege innerhalb der Bundesrepublik kritisiert. Michael Heitz, von der Albert-Schweitzer-Schule Sinsheim (Baden-Württemberg) unterstrich: „Wir wollen ein vereintes Europa und haben allein in Deutschland 16 unterschiedliche Schulsysteme. Das ist doch absurd!“
In der Hauptsache ging es den Diskussionsteilnehmern darum, eine verpflichtende Basis bezüglich der Schuldauer, der Lehrpläne und der Prüfungsleistungen für das gesamte Bundesgebiet zu schaffen, ohne die ständigen Umstrukturierungen, Änderungen oder einen politisch ambitionierten Aktivismus, der oftmals ins Leere läuft.
Stimmen der Preisträger
Katja Nordhaus vom Hermann Ehlers Gymnasium Berlin (Deutscher Lehrerpreis 2012) wies auf das G8-Experiment hin, bei dem zunächst beinahe alle Bundesländer nachzogen und nun fast alle wieder davon abrücken. Für ein zentrales Prüfungssystem an deutschen Schulen sprach sich Christine Frank vom Maria Ward Gymnasium Augsburg aus. „Warum nicht einheitliche Prüfungen? Kein Wissenschaftler wird sagen, dass ein Schüler in Flensburg nicht genau das Gleiche lernen kann wie der in Garmisch“, so die Lehrerpreisträgerin des Jahres 2015. In puncto G8 zu G9 stimmte Frank ihren Kollegen zu. Die Rückkehr zum alten System habe die bayerische Lehrerschaft völlig unvorbereitet getroffen und mache nun einen neuen Lehrplan, genannt „Lehrplan Plus“ notwendig. Zuvor musste der gesamte Lehrkörper Fortbildungen für das achtjährige Gymnasium machen, nun komme plötzlich wieder G9. „Das ist etwas, was mich auf die Palme bringt“, so Frank gegenüber dem „Focus“.
„Wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen, kann der beste Lehrer nichts tun“, so Fee-Isabelle Rautert vom Friedrich-Spee-Gymnasium in Trier (Rheinland-Pfalz). Sie forderte alle Bildungspolitiker auf, einmal auf alle an der Basis Tätigen zu vertrauen und ein verbindliches Gerüst mit ausreichenden regionalen Spielräumen zu schaffen. Gemeinsam forderten alle anwesenden Lehrkräfte von der Politik auf Bundes- und auf Landesebene der fachlichen Kompetenz der Pädagogen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ein für alle einheitliches Schulsystem zu ermöglichen, mit der Schaffung eines neuen Schulfaches für digitale Medienkompetenz sowie der Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel für flächendeckende Nachhilfeprogramme.
Weiterführende Quellen zu diesem Thema:
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